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Friedensgebet 10. Mai

Friedengebet vom 10. Mai 2021 von Renate Langenheder als PDF zum Download.

Unser Anfang geschieht im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

Das Fest Christi Himmelfahrt ist nahe.
Mit unserem heutigen Gebet stimmen wir uns ein und formulieren unsere Anliegen entlang der Ereignisse, wie sie der Evangelist Lukas in der Apostelgeschichte überliefert hat. Kap. 1,4-14
Sie haben den Text in Händen.

Wie immer wird Radin uns die Kerzen anzünden zu den 7 Überschriften,
die ich diesem Text entnommen habe für unsere Anliegen.
Herzlichen Dank Radin.
Ausnahmsweise werden heute Fotos gemacht von unserer Zusammenkunft.
Wir planen die Herausgabe einer bebilderten Broschüre mit sieben ausgewählten Montagsgebeten des letzten Jahres.

  1. Als ER sie versammelt hatte (V 4)

    Die Wehmut schwingt mit.
    Größere Versammlungen von Menschen, dicht an dicht,
    sind derzeit unmöglich und nicht angeraten.
    Selbst wenn sie religiös begründet sind,
    der Lebensfreude dienen, dem Gedankenaustausch und der friedlichen Diskussion.
    Seit über einem Jahr sind wir hier im Dom versammelt, trotzdem,
    und halten die in NRW verordneten Hygiene-Regeln ein.

    Gebet

    Vater im Himmel, wir danken dir dafür, dass du uns in diese Gemeinschaft rufst durch Jesus Christus.
    Ja, wir wissen uns von IHM gerufen.
    Das gibt uns Halt auf unseren Wegen, die so unsicher geworden sind.
    Die Angst vor der Macht der unsichtbaren Viren macht uns zu schaffen.
    Wir fürchten, dass unser Miteinander, selbst in der engsten Familie,
    in unserer Gesellschaft, auf unserem Globus, Schaden nimmt.
    Doch das Miteinander, selbst auf Abstand, hier in der Kirche,
    stärkt uns. Wir danken dir, dass du uns hierhin versammelst

    Stille
  2. Den Heiligen Geist erwarten (V 5)

    Ehe sich Jesus in sichtbarer Gestalt aus seiner Welt verabschiedet, fordert er seine Freundinnen und Freunde auf zu einer inneren Bewegung des Erwartens des Geistes Gottes. Eine wahrhaft revolutionäre Bewegung der Innerlichkeit.
    Mit unseren Erwartungen, die uns gegenwärtig bewegen, hat sie wenig zu tun.
    Wir erwarten das Ende des Lockdowns.
    Wir erwarten, dass wir wieder Theateraufführungen und Konzerte besuchen dürfen, dass die gastronomischen Betriebe wieder öffnen können.
    Wir erwarten die Rückkehr unseres ‚alten‘ unbeschwerteren Lebens.

    Was gewönnen wir mit der Erwartung des Heiligen Geistes?

    Gebet

    Ewiger Gott, wir fühlen uns unseres ’normalen‘ Lebens beraubt.
    Die Angst vor den unsichtbaren Viren bestimmt unser Leben.
    Wir gehen auf Distanz, nicht nur äußerlich, selbst zu den uns nächsten Menschen.
    Lass uns nicht untergehen in diesen Fluten der Angst und in dem Wahn, unser Leben sichern zu können.
    Wir hoffen auf die Kraft deines Geistes und erbitten sie für uns und die Vielen.
    Mach es in uns neu gewiß, dass unser Leben dir gehört.
    Mach es in uns neu gewiß, dass wir in der Macht Jesu stehen in jedem Augenblick unseres Lebens und selbst im Tod.
    Du hast uns, Vater aller Menschen, in dieses Leben gestellt für eine Zeit, dass wir in deiner Welt den Sinn deiner Schöpfung erfüllen in Liebe und Demut vor dem Leben in seiner ganzen Vielfalt.
    In dieser Gewißheit stärke uns aus der Kraft deines Heiligen Geistes.
    Solange unser Leben währt. Bis zu unserem letzten Atemzug.
    Komm, Heiliger Geist. Wir erwarten und ersehnen dich.

    Stille
  3. Die Vollendung des Reiches Gottes steht aus (V 7)

    Du, Ewiger.
    Wir klagen dir das Leiden deiner Menschen und der Tiere,
    deiner ganzen Schöpfung. Es schreit zu dir.
    Warum ist das Leben durch die Zeit so grausam, so schmerzvoll,
    so ungerecht für so unbegreiflich viele Menschen?
    Vielleicht auch für uns?
    Wie viel Schmerz durchleben Menschen unter uns,
    unerkannt, verborgen.
    Wie viele unter uns fragen sich bang: Was steht uns noch bevor?
    Du hast deinem ersten Bundesvolk die Erwartung anvertraut,
    dass du am Ende der Zeit dein Reich des Friedens errichten wirst.
    In dem sie die Schwerter zu Pflugscharen schmieden werden
    und die Erkenntnis deines Wesens, o Gott, die Menschen erfüllen wird.
    In Jesus Christus hast du die Völker in diese Erwartung hineingenommen.
    Auch uns ist bis zum heutigen Tag die Verheißung gegeben, dass die Erlösung allen Lebens in deinem Reich des Friedens noch aussteht.
    Halte in uns die Sehnsucht fest nach der Erlösung in deiner Zukunft, Ewiger.
    Fülle mit dieser Sehnsucht unsere Hände, in je unserer Gegenwart, dass sie dem Frieden dienen und Liebe weitergeben.

    Stille
  4. Jesu Zeuginnen und Zeugen sein bis ans Ende der Welt (V 8)

    In den Kirchen Zeugin und Zeuge für Christus sein, ist in Mitteleuropa für viele schwierig geworden. Allzuviele kehren den verfassten Kirchen den Rücken, weil sie mit dem, was öffentlich wirksames kirchliches Handeln ist, nicht mehr übereinstimmen.
    Nur mehr 52 % unserer Bevölkerung gehören einer christlichen Kirche an.
    Doch die Verheißung Jesu bleibt, die er damals den Seinen mitgibt
    vor seinem Weggehen aus der Welt des Sichtbaren.
    Er sagt den paar wenigen Menschen, die damals bei ihm sind:
    Ihr werdet meine Zeugen sein zu Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.

    Gebet

    Unter deiner Zusage, o Christus, richten wir uns auf wieder und wieder.
    Schauen nach den Spuren deines Lebens und Wirkens unter uns
    und entdecken sie in den vielen, die sich in aufrichtige Begegnungen mit ihren Mitmenschen begeben und damit dich bezeugen in deiner Lebendigkeit. Wir entdecken deine Spuren in den vielen, die sich freiwillig und um der Menschen willen in den Dienst des Lebens stellen.

    Wir entdecken deine Spuren in den vielen, die ihre ganze berufliche Befähigung einsetzen, um Leben in Würde zu ermöglichen,
    in den Krankenhäusern und Altenheimen, in den Behinderteneinrichtungen, in Mutter/KindHeimen, in der sozialen Arbeit, in den Familien, in den Kitas, im Seenotrettungsdienst,
    in den Flüchtlingslagern, in medizinischen Versorgungsstationen weltweit.
    Wir sehen deine Spuren in allen, die mit ihrem Leben bezeugen,
    dass die Welt eine Zukunft hat, die Erlösung heißt in Gottes Reich.
    Du hast o Christus, viele Zeuginnen und Zeugen in deiner Welt. Behalte ihnen Kraft und Mut und gib deiner sichtbaren Kirche Geist und Vollmacht, diesen weiten Horizont deiner Zeugenschaft auch zu sehen und ins Wort zu bringen.
  5. Nicht stehen und in den Himmel schauen (V 11)

    Der Evangelist Lukas beschreibt in der Apostelgeschichte eindrücklich, wie sich Jesus in einer Wolke in den Himmel erhebt und nach und nach ihren Augen entschwindet. Schon im 1. Testament verhüllt sich Gott in einer Wolke auf dem Sinai, kommt in einer Wolke hernieder und bedeckt das Stiftszelt der Hebräer, in dem die
    Bundeslade aufbewahrt ist. In einer Wolke zieht Gott vor dem Volk Israel her tags in der Wüste, nachts in einer Feuersäule. Wolken bringen den so wichtigen Regen und zeigen an, Leben ist Bewegung. Als sich die Jüngerinnen und Jünger kaum lösen können von diesem Anblick damals, bringen zwei Männer in weißen Kleidern sie zur
    Besinnung: Was stehet ihr und sehet gen Himmel?
    Dieser Jesus, welcher von euch ist aufgenommen gen Himmel, wird so kommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen.

    Gebet

    Du, der du in den Himmeln wohnst und dir die Wolken zu Gefährten machst, du reißt uns mit in deine unendliche Lebendigkeit.
    Und wir lassen uns mitreißen, solange du uns Zeit dazu gibst.
    Im Still-Stehen sehen wir nur, dass du nicht mehr da bist, o Christus.
    Und deine Wiederkunft steht aus.
    Damals sind es Wesen in weißen Kleidern, die den Freundinnen und Freunden sagen:
    Stehenbleiben und in den Himmel sehen, hilft nicht zum Leben und zur Zeugenschaft.
    So wandten sie sich zurück nach Jerusalem.

    Wir stehen und horchen, auch heute Abend hier im Dom.
    Oder zuhause in unseren Stuben, wo sie auch sind.
    Wohin werden wir uns wenden, wenn wir hernach gehen?
    Wo sind unsere Orte unsere Herausforderungen?

    Was sehen wir?
    Was hören wir?
    Wo willst du uns haben, Ewiger?
    Wozu gebrauchst du uns?

    Nehmen wir uns Zeit, jetzt, darüber zu mehr Klarheit zu kommen.



    Wer mag, kann uns teilgeben an den eigenen Gedanken.



    Stille
  6. Jesu Wiederkunft erwarten (V 11)

    Herr wir warten auf dein Kommen.
    Manchmal tasten wir uns bang durch die Tage unsres Lebens
    wie durch einen dunklen Gang.

    Herr, wir warten auf dein Kommen.
    Oft schon sind wir ganz verzagt,
    zweifeln, ob sich wird erfüllen,
    was du uns hast zugesagt.

    Herr, wir warten auf dein Kommen.
    Wann bricht deiner Zukunft Schein –
    Zukunft, die die Welt verändert –
    in die Dunkelheit hinein?

    Stille

Apostelgeschichte 1, 4-14

Und als er sie versammelt hatte, befahl er ihnen, dass sie nicht von Jerusalem wichen, sondern warteten auf die Verheißung des Vaters, welche ihr, so sprach er, gehört habt von mir;

5 denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit dem heiligen Geist getauft werden nicht lange nach diesen Tagen.

6 Die aber zusammengekommen waren, fragten ihn und sprachen: Herr, wirst du in dieser Zeit wieder aufrichten das Reich für Israel?

7 Er sprach aber zu ihnen: Es gebührt euch nicht, zu wissen Zeit oder Stunde, welche der Vater in seiner Macht bestimmt hat;

8 ihr werdet aber die Kraft des heiligen Geistes empfangen, welcher auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein zu Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.

9 Und da er solches gesagt, ward er aufgehoben zusehends, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg.

10 Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Kleidern,

11 welche auch sagten: Ihr Männer von Galiläa, was stehet ihr und sehet gen Himmel? Dieser Jesus, welcher von euch ist aufgenommen gen Himmel, wird so kommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen.

12 Da wandten sie sich um nach Jerusalem von dem Berge, der da heißt der Ölberg, welcher ist nahe bei Jerusalem und liegt einen Sabbatweg davon.

13 Und als sie hineinkamen, stiegen sie hinauf in das Obergemach des Hauses, wo sie sich aufzuhalten pflegten: Petrus, Johannes, Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, des Alphäus Sohn, und Simon Zelotes und Judas, des Jakobus Sohn.

14 Diese alle waren stets beieinander einmütig im Gebet samt den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern.