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Friedensgebet 17. Juli

Ökumenisches Montagsgebet am Montag, dem 17. Juli 2023 als PDF zum Download von  Norbert Gundt

Ein herzliches Willkommen an alle Anwesenden. Ebenso grüße ich alle, die nicht anwesend sein können, aber im Gebet mit uns verbunden sind. Guten Abend
Beginnen wir +

  1. Kerze
    Es geht um die Liebe.
    Wenn auf der Erde die Liebe herrschte, wären alle Gesetze entbehrlich.
    Paulus schreibt dazu: „Und wenn ich mit Menschen- und Engelszungen redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich ein dröhnender Gong.“ Damit setzt Paulus einen deutlichen Akzent auf die Liebe.
    Dazu ein Zitat nach Eva Zeller aus ihrer Fassung des 1. Briefs an die Korinther:
    Und wenn ich mit Menschen- und Engelszungen redete und das Schweigen bräche, hätte aber die Liebe nicht, so würde ich leeres Stroh dreschen und viel Lärm machen um nichts.
    Wie oft hören wir aus politischen Reden bei Wahlkämpfen, in Parlamenten und politischen Talkrunden Alltäglichkeiten und Gemeinplätze, von denen niemand einen Nutzen hat.
    Wie oft hören wir auch zersetzende Botschaften, die sich gegen unseren Staat richten oder gegen die Errungenschaften der vielen Bemühungen um Frieden seit dem letzten Weltkrieg, z. B. die Entstehung der EU aus kleinen Anfängen.
    Wie oft hören wir auch neueste Meldungen, die wahr klingen, aber Lügen sind, gerade jetzt aus Kriegsgebieten, in denen jeder dem anderen die Schuld am Krieg gibt.
    Wahrhaftiger Gott, Mutter und Vater aller Menschen, bestärke uns darin, mit unserem Reden und Tun allen Menschen in unserer Umgebung in Wahrheit mit liebender Zuneigung zu begegnen und so zum Frieden beizutragen.
    Singen: GL 839, 2. Strophe
  2. Kerze
    Es geht um die Liebe:
    Es heißt:
    „Liebe ist die stärkste Macht der Welt. Und doch ist sie die demütigste Kraft, die man sich vorstellen kann. Liebe ist die Schönheit der Seele.“
    "Die Liebe erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand. Sie hört niemals auf", schreibt der Apostel Paulus unter der Überschrift: Das Hohelied der Liebe.
    Bei Eva Zeller hört sich das so an.
    Die Liebe ist lächerlich. Sie reitet auf einem Esel über ausgebreitete Kleider. Man soll sie hochleben lassen, mit Dornen krönen und kurzen Prozess mit ihr machen.
    An den Grenzen Europas und anderer wohlhabender Länder stauen sich Flüchtlingsströme, die im Stacheldraht der Grenzverhaue steckenbleiben, den Dornenkronen des täglichen Lebens dieser Menschen.
    Gott, unsere Mutter und unser Vater, gerade jetzt brauchen wir vermehrt die Einsicht, dass wir unsere Liebesfähigkeit zeigen müssen. Schenke uns den Willen dafür und die Durchsetzungsfähigkeit dafür.
    Singen: GL 839, 2. Strophe
  3. Kerze
    Es geht um die Liebe
    Dabei stoßen wir unweigerlich auch auf das Gegenteil, die Ablehnung der Liebe, ja das Töten der Mitmenschen, auch der Beziehung zu Gott. Damit sind wir beim Absurden des Lebens, dem Auslöschen einer Person, eines Volkes, einer Kultur, von Beziehungen. Wir erfahren die Sinnlosigkeit und Grausamkeit des Tuns aufgrund von Machtstreben. Gerade hören und sehen wir das auf scheußliche Weise in unterschiedlicher Form auf der Erde weltweit.
    Eva Zeller schreibt dazu:
    Die Liebe sucht um Asyl in den Mündungen der Gewehre. Sie ist nicht ungebärdig, sondern stellt sich nur quer zur Routine ungerechter Machthaber. Sie hilft sich nicht selbst, sondern sie dient als Kugelfang.
    Verborgener Gott, unsere Mutter und unser Vater, stärke unseren Mut, Ungerechtigkeiten mit Liebe entgegen zu treten, um dem Frieden eine Chance zu geben.
    Singen: GL 839, 2. Strophe
  4. Kerze
    Es geht um die Liebe:
    Liebe verlangt nach Ausdauer und Gelassenheit; sie forscht nach dem Unbekannten, dem Anderen, dem Neuen, auch in uns selbst. Ohne Zuneigung, ohne Vertrauen, ohne Liebe gibt es keinen Frieden.
    Liebe ist keine gute Tat, sie ist Geschenk. Sie verändert uns, erschließt uns neue Sichtweisen und Möglichkeiten. Liebe erspart uns keinen Alltag, sie flunkert uns keinen Himmel voller Geigen vor. Liebe bewirft uns nicht dauernd mit Blumen, aber sie macht uns leicht. Aber allein auf Liebe zu setzen, macht verletzlich. Also üben wir ihre Vermeidung.
    Liebe freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie ergreift Partei für die Ausgebeuteten. Daher ist es lebensgefährlich, sich mit der Liebe einzulassen.
    Nachsichtiger, friedliebender Gott, unsere Mutter und unser Vater, verleihe uns die Gelassenheit und die Ausdauer, das Geschenk der Liebe trotz aller Widrigkeiten anzunehmen und weiter zu geben und dadurch zum Frieden beizutragen.
    Singen: GL 839, 2. Strophe
  5. Kerze
    Es geht um die Liebe:
    Eva Zeller schreibt:
    Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe, dass meine linke Hand nicht wüsste, was meine rechte Hand tut, und ich ginge nicht zur Routine über, sondern wäre der Spielverderber und die lebende Fackel, und ich erklärte mich nicht solidarisch mit der Liebe, so hätte ich im Ernstfall Steine statt Brot und Essigschwämme für den Durst der Menschen.
    Ein Bericht zur Ernährungslage auf der Welt stellt nüchtern fest, dass die Zahl der hungernden und an Hunger sterbenden Menschen auf der Welt stetig zunimmt. Die Tafeln, die bei uns Bedürftigen helfen, schlagen Alarm. Ihnen gehen die Lebensmittel aus, die sie weitergeben könnten an die wachsende Zahl von Bedürftigen. Auch sehen wir es aktuell an dem gefährdeten Getreideabkommen für die Lieferung ukrainischen Getreides in die Welt.
    Gott, uns liebende Mutter und liebender Vater, stärke in uns das Bewusstsein, den Lauf der Dinge in Liebe durchbrechen zu wollen.
    Singen: GL 839, 2. Strophe
  6. Kerze
    Diese Kerze brennt für unsere Anliegen, für unsere Bitten und Gebete. Hier sind jetzt Raum und Zeit gegeben, diese Anliegen in aller Stille oder auch am Mikrofon für alle vernehmbar vor Gott zu tragen.
    Gott, Mutter und Vater, erhöre in Liebe alle unsere Bitten.
    Singen: GL 839, 2. Strophe
  7. Kerze
    Hermann Hesse schreibt: Man kann den anderen weniger lieben als sich selbst, dann ist man ein Egoist. Oder man kann den anderen mehr lieben als sich selbst. Dann ist man ein armer Teufel, voll von Minderwertigkeitsgefühlen in einer Hölle, die man sich täglich neu einheizt.
    Jesu Botschaft verkündet die Liebe. Dass Jesus den Menschen wohlgesinnt ist, steht außer Frage. Er zeigt uns dabei, dass die Liebe zu uns selbst niemandem gestohlen ist. Gleichzeitig zeigt er dabei, dass die Liebe zum anderen das eigene Ich nicht verkürzt. Lieben wir alle den Nächsten wie uns selbst.
    Singen: GL 839, 2. Strophe

Beten wir, wie er es uns gelehrt hat.
Vater unser …
Segen:
Die Liebe Gottes sei mit uns. Sie schenke uns Frieden und Zuversicht.
Das gewähre uns der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen
Verleih uns Frieden