Weihnachten mit Kindern im Wohnzimmer feiern
als PDF zum Download
Jesus sagt: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ Auch zu Weihnachten. Wenn Ihr nicht in die Kirche gehen könnt oder mögt, dann könnt Ihr zu Hause mit Euren Kindern Gottesdienst feiern. So habt Ihr diese besondere Zeit bei Euch Zuhause. Gott wird dabei sein. Lasst euch von diesem Vorschlag anregen und entscheidet für euch, wie es bei euch passen könnte.
Das könnt Ihr vorbereiten
- Ein Adventskranz
- Ein Weihnachtsbaum oder ein Weihnachtsstrauch, mit echten Kerzen oder Lichterkette, noch nicht angezündet.
- Ein Weihnachtslieder-Buch oder das Heft „Weihnachten – Lieder und Texte“, das Ihr unter www.hoffnungsleuchten.de für 40 Cent plus Versandkosten bestellen könnt. Ihr könnt euch Musik anhören. Tipp: Die open spotify-Liste #Hoffnungsleuchten mit alten und neuen Weihnachtsliedern. https://open.spotify.com/playlist/66JiZQnJ34UkCiAcKMZ34E?si=OOtl0SzMStaGZmlQU0chmQ
- Eine Krippe (das kann auch ein Schuhkarton sein, der auf der Seite steht), Figuren aus Holz, Knete, Lego, Playmo,… Kleine Kegel aus einem Mensch-ärger-dich-nicht-Spiel oder Klopapierrollen mit Taschentuch-Mantel gehen auch.
So könnte es gehen
(Hinweis: Auf den folgenden Seiten sind die Regieanweisungen und Informationen kursiv gedruckt, die zu sprechenden Texte, Gebete etc. sind eingerückt.)
Zu Beginn könnt Ihr eine Glocke läuten und ein Lied singen. Zum Beispiel: Wir sagen Euch an den lieben Advent; Seht, die gute Zeit ist nah; Ihr Kinderlein kommet; In dieser einen Nacht (Monatslied.de, Dezember 2017).
Wenn die Kinder beim Baumschmücken helfen dürfen, dann wird bei Musik oder Gesang gemeinsam der Baum geschmückt. Unter dem Baum kann dann alles für die Weihnachtsgeschichte bereit liegen, s.o..
Es brennen nur die Kerzen am Adventskranz.
Dann sagt einer oder eine:
„Wir sind zusammen und feiern Gottesdienst. Wir Menschen und Gott.“
Alle sagen gemeinsam:
„Amen.“
Wir beten:
„Gott, heute ist ein besonderer Tag, ein besonderer Abend.
Überall auf der Welt feiern Menschen, dass Du unser Gott bist.
Gott, du hast die Erde gemacht. Alle Menschen und Tiere.
Gott, du magst uns Menschen. Du bist selbst ein Mensch geworden.
Du bist in die Welt gekommen und hast Geschichten erzählt.
Darüber, wie Menschen zusammenleben können.
Darüber, wie Wunder geschehen. Daran denken wir heute.
Amen.“
Die Kerzen oder Lichter am Weihnachtsbaum werden feierlich angezündet, angeschaltet.
Jemand erzählt die Weihnachtsgeschichte. Unterbrecht die Geschichte, um rund um den Baum oder auf einem Tisch, Teppich, Tablett die Geschichte zu spielen. Sie sollte damit enden, dass die ganze Krippenszene aufgebaut ist und alle dort versammelt sind: Hirten, Schafe, Könige/Weise, Engel und die junge Familie. Wer noch mehr Tiere hat, stellt gerne auch Ochs und Esel dazu, die im alten/ersten Testament angekündigt sind und deshalb oft auf Darstellungen der Krippe zu finden sind.
„Gott wollte Mensch werden und schickte den Engel Gabriel in eine Stadt in Galiläa, die heißt Nazareth. Dort wohnte Maria. Sie sollte die Frau sein, die das göttliche Kind zur Welt bringen sollte.
Und der Engel kam zu ihr hinein und Maria erschreckte sich. Der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! Du wirst schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen. Du sollst ihm den Namen Jesus geben. Er wird ein ganz besonderer König werden. Er wird Gottes Sohn sein. Bei Gott ist kein Ding unmöglich.
Dann verschwand der Engel wieder.
Maria hatte einen Freund. Er hieß Josef. Und er wunderte sich, als Maria schwanger wurde und Gottes Kind in ihrem Bauch trug. Und er wusste nicht, was er tun sollte. Da erschien ihm ein Engel Gottes im Traum und sprach: Josef, fürchte dich nicht. Kümmere dich um Maria. Sie wird Gottes Kind zur Welt bringen und ihr sollt den Jungen Jesus nennen, denn er wird die Menschen retten, damit sie wieder spüren, dass Gott mit ihnen unterwegs ist.
Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt.
Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das judäische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, denn dort sollte er sich melden, um gezählt zu werden. Er ging zusammen mit Maria nach Bethlehem und es war eine mühsame Reise, denn die Geburt stand kurz bevor.
Als sie endlich in Bethlehem ankamen fanden sie keinen Raum in der Herberge und schliefen in einem Stall. Dort wurde das Kind geboren.
Sie wickelten das Kind in Windeln und legten es in eine Krippe.“
(Anmerkungen zu dieser Version der Weihnachtsgeschichte s. Anhang.)
Singt zusammen ein Lied, zum Beispiel: Oh, Du fröhliche; Stille Nacht, heilige Nacht; Stern über Bethlehem; Ich steh an Deiner Krippen hier.
Bereitet nun gemeinsam das Essen vor. Das kann auch ein ganz einfaches sein. Wenn alle mitmachen dürfen, wird es zu einem Festessen.
Reicht einander vor dem Essen die Hand und betet Euer Tischgebet oder:
„Gott, wir denken an die Menschen, die heute nicht mit uns feiern können.
Wir danken Dir für das Essen, das wir heute zusammen essen.
Amen.“
Singt nach dem Essen zusammen ein Lied, zum Beispiel: Freu dich Erd und Sternenzelt; Herbei oh Ich Gläubigen; Kommet Ihr Hirten; Hört, der Engel helle Lieder.
Räumt gemeinsam den Tisch ab. Die Kinder gehen in ein anderes Zimmer und malen Bilder vom Weihnachtsbaum oder der Krippe für die Großeltern, Freunde und Nachbarinnen. Die Großen bereiten die Bescherung vor. Läutet eine Glocke oder singt ein Lied, um die Kinder zur Bescherung zu rufen.
Je nach Alter der Kinder kann man aus dem Auspacken von wenigen Geschenken ein großes Fest machen und zum Beispiel Flaschen drehen, Würfeln etc. und alle schauen beim Auspacken zu.
Das Auspacken geht in Spielen und Vorlesen und Erzählen über. Macht es Euch gemütlich!
Bevor der/die Erste ins Bett geht, zündet eine Kerze an und setzt Euch drum herum. Reicht einander die Hand und jeder/jede sagt, was ihr/ihm heute am meisten Freude gemacht hat.
Sprecht ein Gebet:
„Gott, es ist Abend geworden.
Wir sitzen zusammen und denken an das Schöne, was wir zusammen erlebt haben.
Gott, Du bist ein Mensch geworden, um das Menschenleben zu fühlen und mit uns unterwegs zu sein. Du weißt, wie es sich anfühlt, Angst und Sorgen zu haben und Du weißt, wie schön es ist, zusammen zu sitzen, zu essen und zu singen.
Du wünschst Dir Frieden für diese Welt und wir wünschen uns das auch.
In dieser Nacht und für immer.
Amen.“
Singt ein Lied, zum Beispiel: Weißt Du wieviel Sternlein stehen; Guter Mond, Du gehst so stille; Der Mond ist aufgegangen.
Dann sagt Ihr Euch gegenseitig:
„Gott will Dich segnen und Du sollst ein Segen sein.
Amen.“
Und dann bringt Ihr den jüngsten Menschen gemeinsam ins Bett.
Ich wünsche Euch trotz allem eine zauberhafte Nacht und viel Zeit zum gemütlichen Singen und Spielen! Das ist das Beste, was wir unseren Kindern in diesem Jahr schenken können: dass wir mit ihnen Zeit verbringen und ihnen zuhören. Ich verspreche, ich werde für Schnee beten. Versprochen.
Anhang:
Anmerkungen zur Weihnachtsgeschichte
Im Lukasevangelium (Kapitel 1,26-38) kündigt der Engel Gabriel Maria die Geburt Jesu an; dann trifft sich Maria mit Elisabeth und singt (Marias Lobgesang), es kommt nach der Geburt des Johannes der Lobgesang seines Vaters Zacharias (Kapitel 1,39-80). Die Geschichte von Jesu Geburt geht dann im 2. Kapitel weiter. Es wird von der Volkszählung berichtet und von der Reise, die Maria und Josef auf sich nehmen mussten. Sie gehen von Nazareth nach Bethlehem und müssen dort in einem Stall übernachten. Jesus wird geboren (Vers 1-7). In der Nähe sind Hirten auf dem Feld. Ein Engel hält die berühmte „Fürchte dich nicht“-Ansprache, die Engel singen und die Hirten gehen nach Bethlehem und schauen sich das Kind an (Vers 9-20). Anschließend kommt die Geschichte von Jesu Beschneidung und dem Zusammentreffen mit der Prophetin Hanna und dem alten Simeon.
Im Evangelium nach Matthäus wird die Geschichte etwas anders erzählt: (Matthäus Kapitel 1, Vers 18- Kapitel 2, Vers 12) Der Engel spricht mit Josef und kündigt das göttliche Kind an, Weise kommen aus dem Morgenland und suchen den neugeborenen König, sie folgen dem Stern und bringen Geschenke nach Bethlehem; anschließend kommt noch eine dramatische Flucht der jungen Familie, die sich in Ägypten versteckt, um vor König Herodes zu fliehen, der in dem Königskind eine Konkurrenz für sich sieht (Kapitel 2, Vers 13-23).
In Kinderbibeln werden oft Ausschnitte der Geschichte erzählt oder Elemente aus den beiden Varianten kombiniert, so auch in der Version oben.
Autorin: Antoinette Lühmann, Fachstelle Kindergottesdienst in der Nordkirche.