Weihnachten allein im Wohnzimmer feiern
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Wenn Sie in diesem Jahr Heiligabend nicht in die Kirche gehen können oder möchten und auch nicht mit anderen feiern, finden Sie hier Ideen, wie Sie Heiligabend bei sich zu Hause gut gestalten können.
Lassen Sie sich anregen und stellen Sie die einzelnen Ideen so zusammen, wie es für Sie passt.
„Binde deinen Karren an einen Stern“, sagte Leonardo da Vinci.
Weihnachten ist der Tag dafür!
Das können Sie vorbereiten
Es hilft, wenn Sie sich für den Tag und den Abend einen Plan machen, an den Sie sich dann auch halten.
- Vielleicht gibt es kleine Möglichkeiten, sich mit anderen zu verbinden, die sich freuen und so nicht ganz allein zu bleiben.
Vielleicht können Sie sich eine Weile mit jemandem zusammentun, wenigstens für einen Weihnachtsplausch an der Haustür, am Gartenzaun, im Treppenhaus oder bei einem Spaziergang. Gibt es eine Stimme, die sie gerne hören würden? Wem würden Sie gerne „Frohe Weihnachten“ wünschen? Überlegen Sie, ob Sie etwas für Ihre Wünsche, anderen nahe zu sein, tun möchten und können.
- Wem könnten Sie einen Wunsch erfüllen? Es macht uns Menschen glücklich, wenn wir nicht nur ans eigene, sondern an das Glück anderer denken!
Wem könnten Sie zu Weihnachten eine Freude machen – eine Karte schreiben, einen Hoffnungsstern schenken, ein Kompliment oder einen Dank aussprechen? Tun Sie es.
Sie könnten auch Menschen eine Freude machen, die sie gar nicht gut kennen – der Bäckersfrau, der alten Nachbarin von gegenüber, dem Obdachlosen. Sie verteilen Sterne im Hausflur. Oder Sie nehmen sich für einen liebevollen Weihnachtsgruß Menschen vor, über die sich geärgert haben. Die Überraschung dürfte gelingen.
- Haben Sie eine Krippe im Keller? Dann holen Sie sie und packen sie aus. Vielleicht finden Sie auch eine zum Selbstbasteln im Internet oder im Schreibwarenladen.
- Weihnachtsmusik und Weihnachtslieder gibt es aus vielen Quellen. Wenn Sie Lust haben, selbst zu singen oder Lieder mitzusingen, kramen Sie Ihr Gesangbuch oder ein Weihnachtsliederheft heraus oder bestellen Sie das Heft „Weihnachten – Lieder und Texte“, beim Amt für Öffentlichkeitsdienst, da steht auch die Weihnachtsgeschichte aus der Bibel drin. Es kostet 40 Cent plus Versand: www.hoffnungsleuchten.de. Auch in der open-spotify-Liste #hoffnungsleuchten https://open.spotify.com/playlist/66JiZQnJ34UkCiAcKMZ34E?si=OOtl0SzMStaGZmlQU0chmQ finden Sie Lieder und die Weihnachtsgeschichte.
- Wenn Sie Weihnachtskarten schreiben wollen, basteln oder besorgen Sie sich welche. Wahlweise kann es auch die Weihnachtskarte der Nordkirche sein: „Mehr als eine Weihnachtskarte“, die gibt es kostenlos gegen Versandgebühr: www.hoffnungsleuchten.de.
Wenn Sie einen Hoffnungsstern basteln wollen, besorgen Sie sich Papier oder Stroh, Kleber und Faden dafür. Eine Vorlage zum Selbstausdrucken für einen goldenen Hoffnungsstern finden Sie unter www.hoffnungsleuchten.de.
- Planen Sie ein kleines Fest für sich selbst. Seien sie sich selbst ein guter Gastgeber!
Was macht Ihnen Freude? Besorgen Sie sich Kerzen, vielleicht auch einen Weihnachtsstrauß oder ein -bäumchen, etwas Gutes zu essen und zu trinken, suchen Sie sich schöne Musik aus, überlegen Sie, was Sie anziehen wollen.
So könnte es ein erfüllter Abend werden
- Sie könnten Kerzen am Adventskranz anzünden und in die Mitte eine große Weihnachtskerze stellen. Oder die Kerzen oder Lichter am Weihnachtsbaum oder -strauß anzünden oder anschalten. Dabei sprechen: „Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell.“ (Jesaia 9,1) oder einfach: „Gott, sei bei mir an diesem Abend.“
- Sie könnten die Weihnachtsgeschichte aus der Bibel oder eine andere Weihnachtsgeschichte lesen, die Sie lieben. Die Weihnachtsgeschichte finden Sie hier im Anhang.
- Vielleicht mögen Sie einen Weihnachtsgottesdienst hören oder sehen. Im Radio, im Fernsehen, im Internet. Viele Gemeinden übertragen ihre Gottesdienste live oder haben kleine Andachten vorbereitet. Sehen Sie auf der Webseite oder im Schaukasten Ihrer Kirchengemeinde nach!
- Sie könnten singen – allein für sich oder begleitet von Musik.
- Sie könnten den Tisch festlich decken und mit Musik im Kerzenschein essen.
- Sie könnten Weihnachtsmusik hören und dabei auf einen Zettel schreiben, für was Sie in Ihrem Leben dankbar sind und was Sie sich wünschen. Nehmen Sie sich dabei Zeit, zu überlegen und sich zu erinnern und zu träumen.
- Sie könnten ins Fenster Kerzen stellen, bei jeder einzelnen denken Sie an jemanden, der Hilfe in der Not, Hoffnung und gute Gedanken braucht.
- Sie könnten Karten schreiben und verschicken: Lichtwünsche und Hoffnungssterne in einer schwierigen Zeit. Die schicken Sie an Menschen, an die Sie denken. Sie könnten die Karten noch in der Heiligen Nacht zum Briefkasten tragen.
- Sie könnten einen Stern aus Papier oder Stroh basteln, ihn mit einem Dank oder einer Hoffnung beschriften und aufhängen.
- Sie könnten Ihre Krippe aufbauen oder eine Krippe basteln, ausschneiden oder zeichnen und dabei über die einzelnen Figuren nachdenken. Über Maria und Josef, den König und die Hirten, die Schafe und die Engel, den Ochs und den Esel. Wie es ihnen wohl im Inneren erging? Kennen sie jemanden, dem es ähnlich ging oder geht? Schicken Sie gute Gedanken zu diesen Menschen. Sehen Sie sich das Kind in der Krippe an, in dem so viel Liebe und Frieden ist. Denken Sie an die Menschen, die Sie vermissen. An die, denen Sie etwas verdanken. An die, mit denen Sie im Geist verbunden sind.
Was von all dem würde Ihnen gefallen?
- Vielleicht gehen Sie mit dem Wunsch des Weihnachtsengels schlafen: Fürchtet Euch nicht, denn siehe, wir verkündigen euch große Freude. Euch ist heute der Heiland geboren. Erinnern Sie sich daran, dass diese Geburt von Freude und neuem Leben Ihnen gilt. „Gott hat einen hellen Schein in dein Herz gegeben“, heißt es. Glauben heißt, dem Hoffnungsleuchten zu vertrauen, das in unseren Herzen ist und immer neu hineingeboren wird.
Autorinnen: Melanie Kirschstein, Fachstelle ÄlterWerden, Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein und Katharina Gralla, Gottesdienstinstitut Nordkirche nach einer Idee von Helmut Gross.
Anhang: Die Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevangelium
„Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt. Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das judäische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war, auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.
Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.
Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich über die Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten.
Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.“