Spenden für Nordsyrien
Nach ausführlichen Gesprächen mit syrischen
und kurdischen Familien, die schon seit
2015 mit uns in Billerbeck leben, hat sich die Flüchtlingsinitiative ‚Hiergeblieben‘ in Kooperation mit der
katholischen und evangelischen Kirchengemeinde dazu entschlossen, angesichts der
Erdbebenkatastrophe in der Türkei und in Syrien zwei
Hilfsorganisationen in Nordsyrien zu unterstützen
und zu Spenden für diese Organisationen
aufzurufen.
Zu der syrischen Nicht-Regierungsorganisation ‚Ghiras Al Nahda‘ ist ein Kontakt entstanden über einen früheren Mitarbeiter dieser Organisation, der
von 2011 bis 2014 in dieser Organisation als Freiwilliger mitgearbeitet hat und inzwischen mit seiner Familie in Billerbeck lebt.
Seit 2011, dem Beginn des Bürgerkriegs in Syrien hat die Organisation Ghiras Al Nahda eine fundierte humanitäre Hilfsstruktur für die Menschen der Region aufgebaut.
Sie umfasst in dem weithin vom Bürgerkrieg zerstörten Gebiet jedwede Form der Hilfe zur Selbsthilfe für die Betroffenen. Es wird für Unterkunft gesorgt,
für die Versorgung mit dem Lebensnotwendigsten, u. a. durch den Anbau von Gemüse und Getreide, es konnte in den vergangenen Jahren medizinische und psychologische Betreuung etabliert werden durch viele Freiwillige. Es wird
alles getan für die seelisch-geistige Gesundheit und der Bildung der Kinder und Jugendlichen. Ein besonderes Augenmerk liegt in der Organisation auf der Sorge für Kinder, die in einEltern-Familien oder gänzlich ohne Eltern aufwachsen müssen. In der Region waren es bereits vor dem Erdbeben schätzungsweise 100.000 Waisen.
Jetzt, angesichts des unvorstellbaren Elends,
das zusätzlich durch das Erdbeben in der
Region entstanden ist, verfügt die Organisation über Strukturen, Hilfen unmittelbar wirksam zu den Menschen vor Ort
zu bringen, die ihre Liebsten verloren
haben und angesichts der Zerstörung ihrer Häuser auf der Straße leben müssen. In einer speziellen Kampagne benennt
die Organisation u.a. was es zur Zeit
kostet, eine gekochte Mahlzeit zur Verfügung zu stellen: 1,50 Euro
pro Person,
Brot für eine Familie für einen Monat kostet 20 Euro, die Ausrüstung
für Kochen, Heizung,
Hygiene-Artikel (NFI-Kits) für eine Familie liegt bei 150 Euro, ein Korb mit verzehrfertigen Produkten
kostet 15 Euro.
Die Organisation Ghiras Al Nahda regelt ihre Finanzen über eine Bank in den USA, die es gewährleistet, dass alle Spendengelder unmittelbar und ausschließlich durch die Verantwortlichen der Organisation abrufbar sind.
Die zweite Hilfsorganisation, ‚Medico‘, in Deutschland gegründet und
verankert, zu deren Unterstützung die
Initiatoren von Hiergeblieben aufrufen,
kümmert sich vor allem um die kurdische Bevölkerung im Nordosten
Syriens. Auch Medico arbeitet seit über
10 Jahren mit lokalen Aktiven in der Region in
nachhaltigen Projekten und konnte jüngst nach langen Verhandlungen über
die UNO erreichen, dass die bereit
gestellten Überlebenshilfen nun auch im
Kurdengebiet ankamen und verteilt werden konnten.
Im Internet sind Informationen über beide Hilfsorganisationen abrufbar: www.medico.de
Die kurdischen Familien, die in Billerbeck leben,
und Verwandte und Freunde in der Erdbebenregion haben, regen überdies an, Patenschaften zu einzelnen Familien aufzubauen. Denn die Folgen von Krieg und Erdbeben werden auf Jahre hin spürbar bleiben und sorgen für unvorstellbare Lebensverhältnisse in der Region. Die Verantwortlichen von ‚Hiergeblieben‘ sind in Zusammenarbeit mit den kurdischen Mitbürgerinnen bereit, konkrete Patenschaften zu vermitteln. Wer bereit ist, eine längerfristige Patenschaft zu Familien in der Nordregion Syriens aufzunehmen, kann sich beim ‚Offenen Treff‘, mittwochs, 18.30 -20 Uhr entsprechend informieren.
Wer die beiden Hilfsorganisationen Medico und Ghiras al Nahda in Nordsyrien unterstützen möchte, kann seine Spende einzahlen auf das Konto der Ev. Kirchengemeinde
bei der Volksbank Baumberge IBAN DE88 4006 9408 0023 4448 04 Verwendungszweck: ‚Hilfe für Nordsyrien‘.
Eingehende Spenden werden je zur Hälfte auf die beiden Hilfsorganisationen verteilt.
Spendenbescheinigungen können ausgestellt werden,
wenn auch die Adresse des Spenders
vermerkt wird.