Newsletter Kontakt Spenden

Konzert mit dem bulgarischen Bariton Dilian Kushev

von Elvira Meisel-Kemper als PDF zum Download.

Foto von Elvira Meisel-Kemper

Die „Goldene Stimme Bulgariens“, so wird Dilian Kushev (Bassbariton) in den Kritiken nach seinen Auftritten im In- und Ausland oft genannt, erklang im kleinen Kirchenraum des Evangelischen Kirchenzentrums in Billerbeck. Pfarrer Thomas Ring freute sich, dass endlich wieder ein Konzert an diesem Ort stattfinden konnte. „Es ist der erste musikalische Abend seit 1 ½ Jahren“, begrüßte Ring den Sänger und rund 60 Besucher.

Die orchestrale Begleitung hatte Kushev in Form von Klangboxen mitgebracht. Stimmungsvoll ausgeleuchtet wuchs seine normale Statur zu übergroßen, magischen Schattenbildern im Altarraum heran. Dadurch wurde das Erlebnis dieses Konzerts um ein Vielfaches auch optisch gesteigert. Kushev markierte in seiner ebenfalls kurzen Begrüßung die Bandbreite dieses Konzertabends: „Folgen sie mir auf eine Reise durch Italien, Russland, Bulgarien und den USA. Genießen sie Lieder von Verdi, Puccini, Schubert oder Leonard Cohen.“

Damit fasste Kushev bereits die Ohrwürmer zusammen, die auf vielen Konzerten von Chören oder von Solisten zu hören sind. Darunter war auch geistliches Liedgut. „Hallelujah“ von Leonard Cohen gehörte dazu. Kushev interpretierte diesen Klassiker mit einer spürbaren Intensität, die das Publikum mit einem ebensolchen intensiven Beifall belohnte. Auch der andere Pop-Klassiker „You raise me up“, den Kushev ins Programm genommen hatte, erlebte durch seine Stimme die Erhebung in den Opernhimmel.

Seidenweich und voller Empathie modulierte er seinen Bariton in dem klassischen Klassiker, dem „Ave Maria“ von Franz Schubert. „Ich bete an die Macht der Liebe“ durfte an diesem Abend auch nicht fehlen. Das „Nessun Dorma“ aus der Oper „Turandot“ von Giacomo Puccini hatte Kushev ebenfalls in sein Programm genommen. Alle drei Arien gehören zu seinem Standardprogramm, wenn Kushev durch Kirchen und Opernhäuser in ganz Europa reist. In Billerbeck zeigte seine Interpretation keine Spur von Routine. Im Gegenteil! Kushevs Stimme und Modulation klangen frisch und virtuos zugleich.

„O sole Mio“ und „Santa Lucia“ gehörten an diesem Abend ebenso zum Programm. Volkslieder aus Russland und aus seiner Heimat Bulgarien rundeten das Konzert ab und machten, trotz seiner geschulten und reifen Opernstimme, das gesamte Konzert sehr abwechslungsreich. Dafür bedankte sich das Publikum immer wieder mit Applaus.