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Gottestdienst zum 14. März

von Pfarrer Thomas Ring als PDF zum Download.

Biblisches Votum für den Sonntag Lätare, 14.3.2021
„Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.“ (Joh 12,24)

Eröffnung
Im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes, des Heiligen Geistes.
Amen.

Gebet
Du, Gott,
Herr der himmlischen Weite,
aus der Enge meines Lebens komme ich heute zu dir.
Ich warte.
Auf dein Wort, damit es mich aufrichtet, mir die Hoffnung stärkt.
Ich atme.
Aber ich spüre den Widerstand, den Druck, die Anstrengung.
Ich fühle mich kraftlos. Manchmal.
Und müde. Viel zu oft in letzter Zeit.

Du, Gott,
Herr der himmlischen Weite,
führe mich heraus aus Enge, Finsternis und Verzagtheit
in das Licht deiner Gegenwart.
Lass mich spüren, dass du mit deinem guten Geist mitten unter uns bist. Und lass es hell werden in meinem Herzen.
Damit ich lachen kann.
Und aus tiefstem Herzen rufen: Lätare! Freut euch!
Amen.

Lied zum Sonntag

Zum Anhören: https://youtu.be/54HyDvOFa7g


Ein Text aus der Bibel
zum Sonntag der Passionszeit (Lätare = Freut euch)
Es befanden sich auch einige Griechen unter denen,
die zum Fest nach Jerusalem gekommen waren,
um Gott anzubeten.
Die gingen zu Philippus,
der aus Betsaida in Galiläa stammte,
und baten ihn:
»Herr, wir wollen Jesus sehen!«
Philippus ging zu Andreas und sagte es ihm.
Dann gingen die beiden zu Jesus
und berichteten es ihm.
Da sagte Jesus zu ihnen: »Die Stunde ist gekommen!
Jetzt wird der Menschensohn
in seiner Herrlichkeit sichtbar.
Amen, amen, das sage ich euch:
Das Weizenkorn muss in die Erde fallen und sterben,
sonst bleibt es allein.
Wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht.
(Johannes 12, 20-24)

Gedanken zum Weiterdenken
„Grün, grün, grün sind alle meine Kleider, grün, grün, grün ist alles was ich hab.“ Als Kinder haben wir das „Farbenlied“ oft gesungen, manchmal auch ein Singspiel dazu gemacht. Und wir haben dabei gelernt, wie Farben helfen können, sich zu orientieren und die Welt zu ordnen.
Im so genannten Kirchenjahr, das von Advent bis zum Totensonntag reicht, dienen Farben dazu, die verschiedenen Zeiten und Feste zu kennzeichnen. So steht zum Beispiel die Farbe Weiß für Christusfeste, Feste des Lebens. Violett dagegen sind Buß- oder Vorbereitungszeiten.
Die Farbe des heutigen Sonntags Lätare ist im Kirchenjahr einmalig: Rosa. Mitten in der tief violetten Passionszeit gelegen soll dieser Tag uns daran erinnern, dass Leben eben eine ganz eigenartige und einzigartige Mischung ist aus Traurigem und Fröhlichem, aus Nachdenklichkeit und Heiterkeit.
In der Lebensgeschichte Jesu finden wir das auch.
Gerade noch bejubelt in Jerusalem eingezogen spricht Jesus kurz darauf eine Wahrheit aus, die sowohl die Jünger als auch wir wohl oft lieber verdrängen: „Das Weizenkorn muss in die Erde fallen und sterben.“
Ohne die Endlichkeit, ohne den Abschied und den Schmerz, gibt es keinen Neuanfang, keine wirklich neue Perspektive.
Die Endlichkeit des Lebens ist es aber auch, die mich erkennen lässt, was für mich wirklich bedeutsam ist, worauf es in meinem Leben wirklich ankommt.
Menschen, die mir wichtig sind. Ziele, die ich erreichen will. Und Dinge, auf die ich eigentlich ganz gut verzichten kann.
Innezuhalten und mich dessen zu vergewissern, auch dazu dienen Buß- und Vorbereitungszeiten.
Ich möchte diese Zeit nutzen, mich auch schmerzlichen Erkenntnissen nicht entziehen.
Gemeinsam mit Jesus möchte ich darauf vertrauen, dass dann in meinem Leben neue grüne Halme sprießen und am Ende viel Frucht bringen.
Grün ist die Farbe der Hoffnung.


Bitten zum Weiterbeten
Gott, Lebendiger,
dass ich sehen kann, worauf es im Leben ankommt,
darum bitte ich dich.
Öffne mir die Augen für das, was bleibt, was trägt und hilft.

Gott, Lebendiger,
dass ich sehen kann, wie du uns im Leben umgibst,
darum bitte ich dich.
Öffne mir die Augen für deine Zeichen von Nähe, die du mir schenkst. Durch liebe Menschen. Durch die ehrfurchtgebietende Natur.

Gott, Lebendiger,
dass ich sehen kann, wer mich im Leben braucht,
darum bitte ich dich.
Öffne mir die Augen
für den Kummer der Leidenden,
die Einsamkeit der Hoffnungslosen,
den Schmerz der Verlassenen,
damit ich ihnen beistehen kann.
Wie Jesus es uns gezeigt hat.
Unser Freund und Bruder, mit dessen Worten wir bitten:

Mit Jesus beten
Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen.

Segen
In das Leid der Welt hast du uns gestellt,
deine Liebe zu bezeugen.
Lass uns Gutes tun und nicht eher ruhn,
bis wir dich im Lichte sehn.

Herr, wir bitten:
Komm und segne uns;
lege auf uns deinen Frieden.
Segnend halte Hände über uns.
Rühr uns an mit deiner Kraft.
Amen.