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Friedensgebet 4.Januar

Montagsgebet für den 4.1.2021 von Renate Langenheder als PDF als zum Download.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Das neue Jahr ist da. 2021 hat sich hervorgewagt. Wir werden es mit hoffnungsvollen Gedanken und Gebeten begrüßt haben. Manche meiner Verwandten und Bekannten haben gesagt: Lasst uns 2020 schnell abhaken. Es kann nur besser werden.
Nun ist das neue Jahr bereits 4 Tage alt.
Wir lernen die neue Zeit zu schreiben.
Ich möchte euch heute Abend eine Lesart für das Neue Jahr vorstellen anhand eines Adventsliedes.
Denn wer durch die Zeit zu uns vordringt, auch in diesem Jahr, ist Jesus Christus.

Wir zünden die 1. Kerze an und ich zitiere aus unserem Lied die 1. Strophe:

Wie soll ich dich empfangen und wie begegn ich dir, o aller Welt Verlangen, o meiner Seelen Zier! O Jesu, Jesu setze mir selbst die Fackel bei, damit, was dich ergötze, mir kund und wissend sei.

Paul Gerhard, der Dichter dieses Liedes hat 1653 die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges hinter sich. Mit unvorstellbarer Grausamkeit hatten Söldnertruppen gewütet in dieser langen Zeit.
Ihre Gewalt, der Hunger, die Entbehrung, die Pest und die Pocken hatten die Bevölkerung Mitteleuropas fast halbiert.
Paul Gerhard lenkt in seinem Lied den Blick auf den Herrn der Zeit, Jesus Christus.
IHN sieht er mit jedem Tagesbeginn neu auf sich zukommen.
Er will nichts anderes für sich und sein Leben als tun, womit er den ankommenden Christus erfreuen kann.

Gebet

Herr Jesus Christus am Anfang dieses Jahres bitten wir, dass deine Fackel unseren Weg erhelle. Sie leuchte in das Leid der vielen, die durch Krankheit und Seuchen ihr Leben verlieren. Weltweit. Nimm sie auf in deine Ewigkeit.
Deine Fackel beleuchte den Weg und den Einsatz der vielen, die unter Aufbietung aller ihrer Kräfte Krankheiten lindern und heilen, die sich in der Forschung um wirksame Therapien bemühen.
Deine Fackel beleuchte den Weg und den Einsatz der vielen, die Sterbende begleiten, Trauernde trösten, Einsamkeit und Isolation zu durchbrechen suchen.
Deine Fackel beleuchte den Weg und den Einsatz der vielen, die neuem Leben auf die Welt helfen, es schützen und lieben und versorgen.

Stille

2. Kerze

Dein Zion streut dir Palmen und grüne Zweige hin und ich will dir in Psalmen ermuntern meinen Sinn. Mein Herze soll dir grünen in stetem Lob und Preis und deinem Namen dienen so gut es kann und weiß.

Wir haben in den Kirchen im vergangenen Jahr gespürt, wie weh es tut, auf
Gottesdienste, dicht gedrängt, verzichten zu müssen.
Wir haben es gespürt, wie weh es tut, nicht gemeinsam singen und musizieren zu dürfen, musikalische Großereignisse aussetzen zu müssen.
Wir haben es gespürt, wie weh es tut, sich nicht in Gruppen und Versammlungen austauschen und sich der wechselseitigen Solidarität versichern zu können.
Paul Gerhard erinnert daran, dass die Hinwendung zu Jesus Christus
und auch jede Tat des Sinnvollen im Herzen eines jeden Einzelnen beginnt.

Gebet

Vater im Himmel, hilf deiner Christenheit weltweit aus der Hinwendung zu deinem Evangelium neue Impulse zu setzen für das gemeinsame Leben in Kirche und Gesellschaft. Lass unter uns das Gespräch neu aufleben, an welchen Zielen wir unser Leben ausrichten wollen, auch hier in Billerbeck. Gib Mut und Entschlossenheit zur Tat.

Stille

3. Kerze

Was hast du unterlassen zu meinem Trost und Freud, als Leib und Seele saßen in ihrem größten Leid? Als mir das Reich genommen, da Fried und Freude lacht, da bist du, mein Heil, kommen und hast mich froh gemacht.

In dem hinter uns liegenden Jahr brach für uns die Welt unserer Gewohnheiten, unserer kulturellen Zerstreuungen und unserer liebgewordenen Reisefreiheiten zusammen.
Vielen wurden die finanziellen Grundlagen ihres Lebens auf bedrängende und bedrohliche Weise entzogen.
In gewisser Weise sehen wir uns unseres Reiches beraubt, da Fried und Freude lacht.
Gleichzeitig sehen wir die furchtbare Situation nicht bewältigter Lebensfelder, die des politischen und humanitären Handelns dringend bedürfen.

- Die Situation der Menschen in den Flüchtlingslagern in Europa schreit!
- Es schreien die Kriege und Bürgerkriege
- Es schreien Folter und Terroristische Gewalt gegen Minderheiten und politische Gegner.
- Es schreien die Armut und das Elend von Ausbeutung und Unterdrückung
- Es schreit der nationale politische Egoismus in Europa und weltweit

HÖRT DENN NIEMAND?

Gebet

Vater im Himmel, wie glücklich wären wir, wenn du die Gewißheit des Heilseins in dir den vielen schenken würdest.
Es hülfe den vielen, sich von der Knechtschaft des Materialismus zu befreien und neue Dimensionen der Lebensfreude zu erschließen und endlich das wirklich Wichtige und Menschen-Rettende zu tun.

Stille

4. Kerze

Ich lag in schweren Banden, du kommst und machst mich los; ich stand in Spott und Schanden, du kommst und machst mich groß und hebst mich hoch zu Ehren und schenkst mir großes Gut, das sich nicht läßt verzehren, wie irdisch Reichtum tut.

Gefangen sind wir in den Banden falscher Lebensorientierungen, viel zu lange. Der Klimawandel, das Artensterben, Covid 19, bringen es uns unnachsichtig zu Bewußtsein, dass wir unser Leben und unsere Prioritäten ändern müssen.

Gebet

Herr Jesus Christus, werde und bleibe du der Herr unserer Zeit und das Maß der Dinge.
Lehre uns neu die Bescheidenheit und die Demut gegenüber allem Lebendigen.
Lehre uns den Wert der intensiven Begegnung mit der Wahrheit deiner Gegenwart in jedem Menschen und in allem Lebendigen.

Stille

5. Kerze

Nichts nichts hat dich getrieben zu uns vom Himmelszelt als das geliebte Lieben, damit du alle Welt in ihren tausend Plagen und großen Jammerlast, die kein Mund kann aussagen, so fest umfangen hast.

Liebe hält unsere Welt und ist ihre Zukunft. In jedem Wort und in jeder Tat der Liebe erfüllen wir unseren Lebenssinn.

Gebet

Vater, Ewiger, Du segnest die Eltern, die ihre Kinder sorgsam hüten und in Liebe ins Leben geleiten.
Du segnest die Menschen, die ausharren bei den Verzweifelten dieser Erde und für die Entrechteten kämpfen, zu Land und zu Wasser.
Du segnest die Menschen, die vorbehaltlos ihre Lebensmöglichkeiten teilen.
Du segnest die Menschen, die nicht müde werden, Liebe und Verständigung gegen Hass und Ausgrenzung aufzubieten.
Du segnest die Menschen, die achtsam und ohne Bevormundung die Entwicklung guten Lebens fördern.

Stille

6. Kerze

Das schreib dir in dein Herze, du hochbetrübtes Heer, bei denen Gram und Schmerze sich häuft je mehr und mehr; seid unverzaget, ihr habet die Hilfe vor der Tür, der eure Herzen labet und tröstet, steht allhier.

Ja, wir alle, jede und jeder von uns, wir gehören zu jenem hochbetrübten Heer. Wir wissen um eigenen und fremden Schmerz. Und manchmal ist es viel.
Aber wir wissen, woher uns Hilfe kommt. Dafür sind wir dankbar.

Wer jetzt seine Anliegen vor Gott mit uns teilen möchte, ist herzlich eingeladen, das zu tun, vom Mikrophon aus.

...

7. Kerze

Ihr dürft euch nicht bemühen, noch sorgen Tag und Nacht, wie ihr ihn wollet ziehen mit eures Armes Macht. Er kommt, er kommt mit Willen, ist voller Lieb und Lust, all Angst und Not zu stillen, die ihm an euch bewußt.

Gott kommt mit jedem neuen Tag, den er uns werden läßt, auch in diesem Jahr 2021.
Gott ist gegenwärtig in der Kraft, die er uns zumißt für die Aufgaben eines jeden Tages.
Gott kommt und hat Lust zu unserem Leben, so lange ER will.
Gott kommt und erschrickt nicht vor der Not unseres Leibes und unserer Seele.
Das ist gewiß.

So gehen wir getrost weiter in dieses neue Jahr.
Leben wir, so leben wir dem Herrn. Sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum, wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn. Röm. 14,8

In der Einheit mit IHM beten wir SEINE Worte

Vaterunser

Verleih uns Frieden gnädiglich, Herr Gott zu unsern Zeiten. Es ist doch ja kein andrer nicht, der für uns könnte streiten, denn du unser Gott alleine.


Segen

Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit. Amen.

Wir hören zum Schluss die 1. Strophe unseres Chorals in der Intonation, die Johann Sebastian Bach ihm in seinem Weihnachtsoratorium gegeben hat.