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Friedensgebet 30.November

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von Renate Langenheder.

Es ist Adventszeit in diesem denkwürdigen Jahr 2020.
Die Christenheit besinnt sich darauf,
daß Gott ein ankommender ist.
ER ist in Bewegung.
Er sucht uns Menschen auf,
jede und jeden, die wir über die Erde gehn,
und die wir je unsere Zeit haben
auf unserem Planeten.
Die je einmalige und kostbare Lebenszeit.
Gott ist ein ankommender.
Davon spricht der Beter im 24. Psalm, der zu dieser
ersten Adventswoche gehört.

Wir sprechen ihn gemeinsam.

Psalm 24

Die Erde ist des HERRN und was darinnen ist,
der Erdkreis und die darauf wohnen.
Denn er hat ihn über den Meeren gegründet
und über den Wassern bereitet.
Wer darf auf des HERRN Berg gehen,
und wer darf stehen an seiner heiligen Stätte?
Wer unschuldige Hände hat und reines Herzens ist,
wer nicht bedacht ist auf Lug und Trug
und nicht falsche Eide schwört:
der wird den Segen vom HERRN empfangen
und Gerechtigkeit von dem Gott seines Heiles.
Das ist das Geschlecht, das nach ihm fragt,
das da sucht dein Antlitz, Gott Jakobs.

Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch,
dass der König der Ehre einziehe!
Wer ist der König der Ehre?
Es ist der HERR stark und mächtig,
der HERR mächtig im Streit.
Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch,
dass der König der Ehre einziehe!
Wer ist der König der Ehre?
Es ist der HERR Zebaoth; er ist der König der Ehre.
Amen.

Wir zünden die 1. Kerze an.
(Radin wird es für uns tun)

Die 1. Kerze brennt für die Wahrnehmung des Beters:
Die Erde ist des Herrn und was darinnen ist,
der Erdkreis und die darauf wohnen.
Denn er hat ihn über den Meeren gegründet und über den Wassern bereitet.
Von weither, aus der Gegenwart Gottes, erreichen uns diese Worte.
Unsere Wahrnehmung der Erde im 21. Jahrhundert ist eine andere:
Wir Menschen leben als gehörte sie uns, der Spezies Mensch, allein.
Dass wir uns damit in eine Sackgasse manövriert haben,
setzt sich allmählich als Erkenntnis durch. Bei vielen.

Gebet

Ewiger Gott.
Dir gehört das Weltall, in dem die Erde ein winziger Bestandteil ist.
Du hast auf ihr Lebensmöglichkeiten entstehen lassen
über Jahrmilliarden, denen auch wir Heutige unser Leben verdanken.
Du erhältst deine Erde bis heute in einem sinnhaften Gefüge des Lebens,
erfüllst sie mit Schönheit, die allen gut tut.
Hilf uns allen in den reichen Ländern,
umzukehren zu einer bescheideneren Nutzung der Erde und
ihrer Güter.
Lass uns deine Erde und alle Lebewesen auf ihr
heilig sein, weil du heilig bist und dir alles Leben gehört.

-Stille-

Die zweite Kerze brennt für die Psalmworte:

Wer darf auf des Herrn Berg gehen und wer darf stehen
an seiner heiligen Stätte?
Gott ist ein ankommender.
Dich und mich hat er gerufen, heute an diesen Ort.
Jeden Tag bestimmt er uns
heilige Orte, an denen wir dem Leben dienen dürfen.
Dem Leben unserer Partner, unserer Kinder und Kindeskinder,
dem Leben, das sich durch den Beruf uns öffnet.
Er ruft uns in freiwillige Verpflichtungen,
mit denen wir dem Leben dienen und einem gedeihlichen
Miteinander

Gebet

Vater im Himmel, bleib deinen Menschen gnädig zugewandt.
Hör nicht auf, sie in die Verantwortung zu rufen für das Leben,
gerade auch an seinen Rändern. Wehre allen Versuchen in der Rechtssprechung unsres Staates, Leben nach Nützlichkeit zu bewerten.

-Stille-

Die 3. Kerze brennt für die folgenden Worte aus dem Psalm

An heiliger Stätte darf stehen, wer unschuldige Hände hat
und reines Herzens ist,
wer nicht bedacht ist auf Lug und Trug und nicht
falsche Eide schwört.
Politiker und Politikerinnen schwören bei Amtsantritt,
ihren Völkern zu dienen
und nicht ihren Egoismen und ihrer persönlichen Bereicherung.
Alle, die einen Beruf ausfüllen und in Verantwortung stehen
für das Funktionieren von Produktionen in Industrie und Wirtschaft,
in Kunst und Kultur, im Gesundheits- und Sozialsystem,
verpflichten sich, das ihnen Mögliche zu tun,
ihrer Verantwortung gerecht zu werden.
Wir Verantwortliche in den Kirchen verpflichten uns,
das Evangelium in Herz und Händen zu haben
und uns untereinander darin zu stärken, im Geist Jesu zu leben.

Gebet

Ewiger Gott, du siehst, wie Menschen mit Macht und Einfluß
vor dir versagen mit katastrophalen Folgen für die Völker,
für die sie Verantwortung haben.
Ohnmächtig sehen wir auf die Verhältnisse in Belarus,
in Berg Karabach, in Afghanistan, im Iran, in Syrien, in Libyen,
im Jemen, in weiten Teilen Afrikas, auf dem amerikanischen Kontinent,
in Asien.
Du siehst, Ewiger, wie Menschen der Kirche versagen,
in ihren Berufen und in der wachsenden Gleichgültigkeit vieler
gegenüber dem Evangelium.
Komm zu allen, die ihre hohe Verantwortung nicht mehr spüren
und ändere ihren Sinn.

-Stille -

Wir zünden die 4. Kerze an für die Worte des Psalms, die lauten:

Von Gott werden die Menschen gesegnet, die nach ihm fragen
und sein Antlitz suchen.
Welch große Verheißung ist bei den Menschen der jüdisch-christlichen Tradition.
Hören wir sie noch?
Ist die Verheißung unseres Gottes in uns lebendig? Suchen wir Gottes Antlitz?

Gebet

Vater im Himmel,
in Jesus Christus hast du dich uns offenbart
als Mensch unter Menschen.
Dass wir seine Wahrhaftigkeit nicht verstellen,
dass wir IHN, Christus, lieben für sein Leben und Wirken
unter uns, das gewähre uns.
Und gewähre es uns vor allem, Vater,
dass wir ihn lieben für sein Leben und Sterben für uns,
mit dem er uns Erlösung erwirkt hat,
im Leben und im Sterben.

-Stille-

Die 5. Kerze brennt für den Aufruf:

Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch,
dass der König der Ehre einziehe!
Wer ist der König der Ehre?
Es ist der HERR stark und mächtig,
der Herr mächtig im Streit.
Was macht uns das Herz auf in diesen Tagen?
Wofür öffnen wir Tor und Tür?
Für den Impfstoff gegen Covid 19?
Für die Prognosen von Lothar Wieler aus dem Robert Koch Institut
über den weiteren Verlauf der Pandemie?
Für die Nachrichten aus den Kreisen der Politik,
dass wir denn doch Weihnachten in etwas
größeren Kreisen feiern dürfen?

Gebet

Heiliger, ewiger Gott,
auch die Situation, die wir jetzt erleben, ist nicht ohne dich.
Was willst du uns in dieser Situation zeigen?
Du stehst vor der Tür unserer Herzen,
forderst uns heraus zum Streit,

Alltagleben, unsere Alltagsgewohnheiten,
unsere Fest- und Urlaubsgestaltungen.
Kein Weiter so, ist deine Botschaft.
Wir müssen Veränderungen nicht fürchten,
ist deine Botschaft.
Du gestaltest daran mit,
machst sie lebbar in Sanftmut und mit Barmherzigkeit.

-Stille-

Die 6. Kerze brennt

für die vertiefende Aufforderung aus dem Psalm:
Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch,
dass der König der Ehre einziehe!
Wer ist der König der Ehre?
Es ist der Herr Zebaoth; er ist der König der Ehre.
Wie spüre ich Gott in meinem Leben?
Wann spüre ich ihn besonders deutlich?
Wer ist er mir?
Jetzt ist Zeit, diesem Fragen nachzugehen, in der Stille.

Komm, o mein Heiland Jesu Christ, meins Herzens Tür dir offen ist.
Ach zieh mit deiner Gnade ein;
dein Freundlichkeit auch uns erschein.
Dein Heilger Geist uns führ und leit den Weg zur ewgen Seligkeit.
Dem Namen dein, o Herr, sei ewig Preis und Ehr.

Die 7. Kerze brennt für unsere Dankbarkeit

Gebet

HERR, noch gewährst du uns Zeit.
Zeit zum Denken, zum streitbaren Reden,
Zeit zum Hören, zum Glauben, zum Beten, zum Tun.
Noch gewährst du uns Zeit
zur Begegnung mit unseren Mitmenschen,
und sei es auf Abstand.
Noch gewährst du uns Zeit,
in Frieden und Rechtssicherheit zu leben
und unsere guten Kräfte zu entfalten.

Noch gewährst du uns Zeit,
zu lieben und gütig zu sein zu Mensch und Tier.
Noch bist du da und läßt dich finden.
Gott, wir danken dir und bitten,
dass unsere Dankbarkeit bleibe durch Nacht und Tag
und sich vertiefe in diesem Advent.
Durch Jesus Christus.
Amen.

Vaterunser

Segen

Der Segen Gottes des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
komme auf euch und bleibe bei euch, jetzt und immer.
Amen.

Lied

Verleih uns Frieden gnädiglich, Herr Gott, zu unsern Zeiten.
Es ist doch ja kein andrer nicht, der für uns könnte streiten,
denn du, unser Gott, alleine.