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Friedensgebet 27. Februar

Ökumenisches Montagsgebet am Montag, dem 27. Februar 2023 als PDF zum Download von  Thorsten Wellenkötter

Angelehnt an: Herbert Jung
Von Fall zu Fall : Kreuzweg „Sieben Fälle“
(aus: das große Buch der Kreuzwegandachten)

Begrüßung und Eröffnung

Einladung sich auf den ‚Kreuz-Weg‘ zu machen

  • Gotteslob mitnehmen
  • Kerzen werden heute an den Kreuzwegstationen entzündet

Begleitendes Lied: Gl. 291 – Einladung zum Refrain

  1. Fall Stör-Fall
    Jesus vor Pilatus

Einführung in die Lesung
Einen „Stör-Fall“
nennt es der Rastlose,
wenn Steine plötzlich im Weg.
nennt es der Liebende,
wenn Abschied verlangt.
nennt es der Träumer,
wenn ihm sein Luftschloss genommen.
Auch jetzt. Störung ist angesagt:
Störung ist angesagt, wenn momentan Menschen in Russland, Belarus oder dem Iran für die Freiheit und Meinungsvielfalt auf die Straße gehen. Sie stören die aktuell Mächtigen, sie sind ein Störfall!

Fürbitten
• Es stören Leute, die auf der Straße herumliegen und betteln: Hast du nicht ein paar Cent für mich? Wenigstens Gott möge an sie denken.
A Und ihnen seine Gunst gewähren.
• Es stören Leute, die gegen den Strom schwimmen und die in Frage stellen, was bisher immer so und nicht anders gemacht wurde. Wenigstens Gott möge an sie denken.
A Und ihnen seine Gunst gewähren.
• Es stören Demonstranten und anders denkende Menschen, wenn sie unsere aber auch die allgemeinen Überzeugungen anfragen. Wenigstens Gott möge an sie denken.
A Und ihnen seine Gunst gewähren.

Begleitendes Lied: Gl. 291,1 – Einladung zum Refrain

  1. Knie-Fall

Station Jesus fällt unter dem Kreuz

Einführung in die Lesung
Einen „Knie-Fall“ nennt es der Beter,
wenn Ehrfurcht im Spiel.
nennt es der Sieger, wenn derart Verlierer sich neigen.
nennt es der Geehrte, wenn Achtung ihm so übermittelt.
Auch jetzt. Kniefall ist angesagt,
wenn Menschen sich vor Panzer knien, damit diese nicht weiter rollen, wenn Menschen um Vergebung für entstandenes Leid bitten, wie einst der berühmte Kniefall in Warschau.

Fürbitten
In die Knie gehen Menschen,
deren Probleme sie niederdrücken.
Hilf ihnen wieder auf, Herr.

In die Knie gehen Kinder,
deren Eltern sie nicht groß werden lassen.
Hilf ihnen wieder auf, Herr.

In die Knie gehen Arbeitnehmer,
die wie Sklaven behandelt werden.
Hilf ihnen wieder auf, Herr.

In die Knie gehen Sünder,
deren schlechtes Gewissen sie erdrückt.
Hilf ihnen wieder auf, Herr.

In die Knie gehen Menschen, die von anderen gedemütigt werden, um sie klein zu machen.
Hilf ihnen wieder auf, Herr.

Begleitendes Lied: Gl. 291,2 – Einladung zum Refrain

  1. Fall Zu-Fall

Station Simon von Cyrene

Einführung in die Lesung
Einen „Zu-Fall“ nennt es der Blick,
wenn das Auge des andern ihn hält.
nennt es der Hunger, wenn Brot seinen Lippen gereicht.
nennt es der Denker, wenn eine neue Idee im Schlaf ihn befällt.
Auch jetzt. Zufall ist angesagt,
wenn politische Verhältnisse sich unvorhergesehen ändern – denken wir an die Maueröffnung vor gut 33 Jahren!

Wenn zufällig das Türschloss an der Synagoge standhafter ist, als gedacht und damit betende Menschen vor einem Attentat bewahrt werden.

Fürbitten

Zufällig sind sich Menschen
nach langer Zeit wieder begegnet.
Für sie lasset uns beten.

Zufällig wurden neue Medikamentenverbindungen gefunden
für unsere Kranken.
Für sie lasset uns beten.

Zufällig wurden Menschen
Opfer von Verkehrs- und Betriebsunfällen.
Für sie lasset uns beten.
Zufällig haben Ratlose
eine Antwort gefunden auf ihre Fragen.
Für sie lasset uns beten.

Zufällig haben sich Männer und Frauen
zu Paaren zusammengefunden.
Für sie lasset uns beten.

Begleitendes Lied: Gl. 291,3 – Einladung zum Refrain

  1. Fall Rück-Fall

Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz

Einführung in die Lesung
Einen „Rück-Fall“ nennt es der Sünder,
wenn alte Schwäche ihn holt.
nennt es der Kranke, wenn das Atmen wieder erschwert.
Nennt es Therapeut, wenn der Klient doch wieder in seine Abhängigkeiten zurückfällt nennt es der Morgen,
wenn die steigende Sonne wieder verdunkelt.

Auch jetzt. Rückfall ist angesagt,
….wenn nationale Tendenzen in Deutschland und auch in Europa neuen Nährboden finden.

…wenn innerhalb der Kirche trotz Aufklärungswille die Wahrheit dennoch immer nur schrittweise ans Tageslicht kommt.

…wenn die USA und Russland die Atomwaffenverträge aufkündigen.

…wenn die zarten Pflänzchen des Wiederaufbaus trotz Bürgerkrieg in Syrien durch das verheerende Erdbeben zu Nichte gemacht werden.

Fürbitten
Rückfällig
werden Alkoholiker und andere Drogenabhängige.
Dass es nur ein Zwischenschritt und nicht der letzte sei,
darum lasst uns beten.

Rückfällig
werden Kriminelle und Triebtäter.
Dass es nur ein Zwischenschritt und nicht der letzte sei,
darum lasst uns beten.

Rückfällig
werden Ängstliche und psychisch Kranke.
Dass es nur ein Zwischenschritt und nicht der letzte sei,
darum lasst uns beten.

Rückfällig
werden Trauernde und Einsame.
Dass es nur ein Zwischenschritt und nicht der letzte sei,
darum lasst uns beten.

Rückfällig
werden Menschen, wenn sie in Nationalismus sich flüchten.
Dass diese politische Einstellung nie wieder überhand nimmt,
darum lasst uns beten.

Begleitendes Lied: Gl. 291,4 – Einladung zum Refrain

  1. Fall Über-Fall

Jesus wird seiner Kleider beraubt

Einführung in die Lesung
Einen „Über-Fall“ nennt es der Arglose,
wenn Liebe grad ihn überrascht.
Nennt es der Fromme,
wenn Angst auf ihn kommt.
Nennt es der Besitzer,
wenn sein Hab und Gut geraubt wird.
Auch jetzt.
Überfallartig erleben die Menschen in Syrien und der Türkei, wie plötzlich ihr ganzes Hab und Gut, für viele sogar ihr Leben plötzlich genommen wird.
Überfallen im wahrsten Sinne des Wortes wurden die Menschen in der Ukraine von der russischen Armee vor genau einem Jahr!

Fürbitten
Opfer von Überfällen werden Kinder.
Sie, die klein und wehrlos,
werden nicht geschont.
Sie brauchen unseren Schutz und deinen auch, o Herr!

Opfer von Überfällen werden Frauen.
Sie, die in vielen Kulturen noch immer als schwächer und weniger bedeutend gelten, werden vielerorts missbraucht.
Sie brauchen unseren Schutz und deinen auch, o Herr!

Opfer von Überfällen werden Migrantinnen und Migranten.
Sie, die fremd und ohne Heimat, werden vertrieben und verfolgt.
Sie brauchen unseren Schutz und deinen auch, o Herr!

Opfer von Überfällen werden alte Menschen.
Sie, die kraftlos und hilfsbedürftig, werden aus dem Weg geräumt.
Sie brauchen unseren Schutz und deinen auch, o Herr!

Begleitendes Lied: Gl. 291,5 – Einladung zum Refrain

  1. Fall Aus-Fall

Jesus stirbt am Kreuz
Einführung in die Lesung
Einen „Aus-Fall“nennt es das Opfer,
wenn Helfers Ohr seinen Schrei nicht mehr ortet.
nennt es die Hoffnung, wenn der Faden zerreißt.
nennt es die Wüste, wenn Regen ihr wird verwehrt.

Auch jetzt.
In der Corona-Krise der vergangenen Jahre ist vieles ausgefallen – manches haben wir auch gar nicht wirklich vermisst, anderes war aber auch sehr zum Schaden:
Viele junge Menschen leiden immer noch unter dem Ausfall der Schule und den sozialen Begegnungsmöglichkeiten.
Ältere und allein Lebende sind zum Teil vereinsamt.

Aber auch Orientierungspunkte für unser Leben fallen zum Teil mehr und mehr aus:
Die Kirche hat in vielen Punkte ihr Vertrauen verspielt.
Parteien wird oftmals nicht die Lösung von Problemen zugetraut,
bisher allgemeingültige Normen weichen in vielen gesellschaftlichen Bereichen immer weiter auf.

Fürbitten
 Beten wir in einem Augenblick der Stille für die ‚Ausfälle‘ unserer Zeit.

Begleitendes Lied: Gl. 291,6 – Einladung zum Refrain

  1. Fall Glücks-Fall

Jesus wird ins Grab gelegt

Einen „Glücks-Fall“
nennt es der Mensch, wenn Gott sich seiner erbarmt.
nennt es der Sucher, wenn der Fuß festen Boden erspürt.
nennt es der Durst, wenn die Quelle dem Felsen entspringt.

Auch jetzt. Glücksfall ist angesagt,

wenn Menschen trotz vieler Krisen sich zum Gebet hier in der Kirche freiwillig versammeln,
wenn Europa zusammen steht und die Ukraine unterstützt,
wenn Menschen – auch aus Billerbeck – zu Hilfsaktionen für die Urkaine und für die Erdbebenopfer zusammen kommen,
wenn endlich vieles, was im Verborgenen in Kirche und Gesellschaft geschehen ist, an die Öffentlichkeit kommt und damit aufgearbeitet werden kann,
wenn Menschen, die einstmals in unser Land geflüchtet sind, hier nun Arbeit finden und unsere Gesellschaft mittragen,
wenn die gegenwärtige Krise dazu führt, dass die Natur und die Schöpfung neu aufatmen können,

Fürbitten
Glücklich sind Eltern,
wenn ihr Wunsch nach einem Kind in Erfüllung gegangen
und ihre Hände das neue Leben jetzt halten.
Gib deinen Segen!

Glücklich sind Kranke,
wenn angewandte Therapien gelungen
und ihre Füße das Laufen wieder beginnen.
Gib deinen Segen

Glücklich sind Problembeladene,
wenn sie den rechten Rat gefunden
und wieder mutig in die Zukunft schauen.
Gib deinen Segen!

Glücklich sind Paare,
wenn ihre Konflikte ausgestanden
und das Miteinander neue Ebenen gefunden.
Gib deinen Segen!

Glücklich sind Menschen, wenn sie den Frieden finden.
Hier in diesem Leben oder gar in der Vollendung bei Dir.
Gib Deinen Segen dazu!

Stille

(Wieder vorne:)

Vater-unser-Gebet

Lied: Verleih uns Frieden gnädiglich

Segen