Friedensgebet 2.November
von Nicole Dick
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Ökumenisches Friedensgebet für Montag, 2. November 2020
um 18:30 Uhr im evangelischen Kirchenzentrum “Vom Guten
Hirten” in Billerbeck.
Herzlich Willkommen zu unserer Zusammenkunft hier in der evangelischen Kirchengemeinde in Billerbeck!
Mein Name ist Nicole Dick, ich darf heute zu Allerseelen in Ihrer evangelischen Gemeinde für den Frieden sprechen.
Herzlichen Dank!
Seit ich denken kann ist mein innigster Wunsch, dass die Menschen in Frieden leben.
Schön, dass wir viele sind, die sich Frieden wünschen!
Wir beginnen das Friedensgebet nun
im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, Amen.
Wir zünden die 1. Kerze an, lieben Dank!
Schauen wir nur aus unserer Innensicht auf unser Leben ohne je eine weitere Perspektive einzunehmen, so kann alles sehr hoffnungslos sein und wir kommen nicht weiter.
Denn: Wir brauchen einander, weil wir uns lieben - im besten Falle.
Die Liebe ist Grundlage für das Gelingen unseres Lebens - sie ist darüber hinaus noch so viel mehr …
Es gibt den weisen Ausspruch: Der liebe Gott erlebt die Erde aus dem
Blickwinkel eines jeden einzelnen Lebewesens.
Und wir?: Zu oft meinen wir aus unserem Blickwinkel alles erkennen zu können. Be-Achten wir die anderen?
Lieber Gott !
Wir alle sind großartige Geschöpfe,
lass uns dies in Bescheidenheit und wahrer Demut erkennen und für alle
Geschöpfe dankbar sein!
Lass uns Nähe und Geborgenheit miteinander teilen, statt Neid und Mißgunst, denn nur Gemeinsamkeit und Aufrichtigkeit führen uns zum Frieden. Ganz im Dienste der Menschheit, niemals dagegen.
Lass uns Deinen Frieden erkennen…
Danke!
Stille
Wir zünden nun die 2. Kerze an, danke.
Lieber Gott,
Du hast uns alles geschenkt, was wir benötigen und so vieles darüber hinaus!
Wo?
In unseren Herzen beginnt das Erkennen dessen - doch, wo das Herz
verschlossen, da ist kein Erkennen.
Die Liebe ist - und wir dürfen sie und mit ihr leben.
Lass uns dies erkennen und wahrlich wollen, denn das Entladen von Energie im Hass, ist blind und zerstört.
Leere in der Seele können wir nicht ertragen - gib, dass wir Liebe in sie fließen lassen, statt blinden Hass…
… und lass uns vorher unseren Hass verzeihen.
Die Erde benötigt die Liebe - sie ist Liebe. Aus der Erde haben wir allerdings die Welt gemacht, funktionalisieren sie, beuten sie aus, ja, missbrauchen sie.
Lass uns erkennen, das SEIN statt Tun von selbst wirkt und aus der Welt wieder die Erde atmen lässt. Sprich: Lass uns wesentlich sein und das Wesentliche erkennen, statt auch uns zu funktionalisieren und damit die Erde. Dann kann die Erde sich erholen und der Ursprung einer gesunden Welt sein.
Für alles und jeden.
Wir benötigen die Erde - gesund - sonst sind wir krank.
Wir alle transformieren für die Erde - wir sind Spiegel der Erde und wenn wir hinspüren, dann spüren wir sie.
Sie benötigt unsere aufrichtige Aufmerksamkeit und Würdigung - dankbare
Würdigung!
Verzeih' Mutter Erde und ja: Wir wollen für Dich da sein, denn Du bist längst und immer für uns da.
Danke!
Stille
Wir zünden nun die 3. Kerze an, merci.
Reines Wasser aus der Natur ist und hat mehr Wert als jeder Schein, jede
Münze, Gold oder Zahlen der Konten.
Wir kommen nackt und gehen nackt - dazwischen 'scheinen' wir das zu
vergessen. Wir 'schlafwandeln' durch das Leben, oft ohne es zu würdigen.
Wir sollten aufhören, uns gegenseitig die 'Schuld' in die Schuhe zu schieben.
Wir alle sind Menschen mit allen Eigenschaften, welche Menschen haben.
Erkennen wir den Satz: "Ich bin gleich." an, so führt dies unmittelbar zum Verzeihen.
Und wir werden frei FÜR.
Wenn wir aus dem FÜR heraus, also im Dienste der Menschheit, handeln, so handeln wir im Sinne der Natur, der Wille Gottes ist dann auch unser Wille.
Lieber Gott,
hilf uns, dass wir endlich unsere Kraft füreinander nutzen und unsere Fähigkeiten zusammenführen in Gemeinsamkeit und Bescheidenheit, denn das ist der Weg, den Du für uns vorgesehen hast und den wir couragiert gehen dürfen.
Hilf uns, dies auch zu tun …
Danke
Stille
Wir zünden nun die 4. Kerze an, danke!
Glaube ist universell und erst, wenn alle Glaubensrichtungen einander
respektieren und vielleicht auch verstehen wollen, dass nur alles zusammen genommen 'ganz' ist, dann kann Frieden sein.
Dann sind wir heil, wenn die Liebe - die hochwertigste Medizin - frei fließen kann.
Dazu ist es auch wichtig Licht und Schatten anzunehmen und keine Finsternis aus Dunkel zu machen - denn Abspaltung ist Trennung von der Liebe, welche alles beinhalten kann in Frieden …
Zähmen wir 'die dunklen Anteile' in uns, statt sie zu verdrängen oder töten zu wollen.
Annehmen, was ist …
… als ständiger Weg im Wandel …
Lieber Gott!
Unser tägliches Brot ist die Liebe!
Liebe ist das Allumfassende, das Bindeglied zwischen allen und allem.
Hilf uns bezüglich zu leben, statt uns zu funktionalisieren.
Hilf uns, wesentlich zu sein …
Danke!
Stille
Wir zünden die 5. Kerze an, danke!
Alle Menschen sind gleich - auch im Sinne von 'Gut und Böse' - denn wir alle
haben Potential für das 'Böse'. Jedoch: Bitte lassen wir die Wertung einmal
beiseite!
Alles hat seine Zeit: Erfahrungen, die weh tun und Erfahrungen, die Glück
bringen.
Das, was wir anstreben dürfen und auch schon leben dürfen, ist: Dankbar uns in den Dienst aller zu stellen, also aus dem FÜR heraus zu handeln!
Haltung ist unteilbar - entweder oder. Entscheidend ist, WIE wir etwas tun, dann ist, was wir tun eher zweitrangig.
Die Handlung kann dieselbe sein, das WIE jedoch ein Unterschied. Ja, der Unterschied zwischen Verletzen und liebevoll sein, zwischen Krieg und Frieden …
Lieber Gott,
lass uns lernen, mit unserem WIE der Worte und Taten achtsam und aufrichtig zu sein, statt uns selbst und andere zu verletzen.
Lass uns erkennen, wie wir wirklich sind, wenn wir verletzen und dies zunächst annehmen, um dem Wandel zum aufrichtigen WIE seine Chance zu geben.
Und damit dem Frieden …
Amen
Stille
Nun zünden wir bitte die 6. Kerze an. Danke!
Manche Fehler wiegen schwerer als andere. Die allermeisten unserer Fehler fallen kaum auf. Doch es gibt sie, die Schimpftiraden auf Fehler einzelner, die einfach passieren.
Wir projizieren so schnell all unsere Unzulänglichkeiten auf andere, die z.B. in der Öffentlichkeit stehen.
Lassen wir doch Milde walten - mit uns und damit anderen. Nur wer sich selbst verzeihen kann, verzeiht wie von selbst auch anderen.
Kennen wir nicht alle unsere eigenen Zweifel, die Unsicherheit oder auch Angst etwas falsch zu machen?
Wer wagt es da zu urteilen?
Der werfe den ersten Stein, der nie etwas Verfehltes tat …
Lassen wir uns gegenseitig Mensch sein - mit allem, was dazu gehört und
unterstützen uns, wo es notwendig und gut ist!
Nun ist Raum für jeden Einzelnen mit seinem persönlichen Gebet und/oder
Fürbitte, wer mag, teilt es/sie mit uns…
Herzlichen Dank!
Wir zünden bitte die 7. Kerze an. - Ein Licht für die gelebte Dankbarkeit…
Die Liebe will mehr SEIN dürfen, gelebt werden!
Wir haben Angst vor Nähe, auch der Nähe zu uns selbst, Furcht vor unserer
eigenen Kraft.
Wir meinen verletzt zu werden, wenn wir unser Herz öffnen und uns zeigen.
Doch genau da ist der machtvollste Seinsort - "Die einzig wahre Macht ist die Liebe!", sagte einst Charles Chaplin.
Lieber Gott!
Mit offenem Herzen und ausgebreiteten Armen empfängst Du uns, wenn wir wollen!
Lehre uns die Fähigkeit, uns selbst und damit auch andere so in unser Herz
aufzunehmen …
…, dass wir selbst und andere - durch Dich - auch bei uns Frieden finden und ihn bewahren!
Schenke uns die Gnade dafür zu erwachen…
Danke!
Stille
Beten wir nun gemeinsam das Vaterunser
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen
"Verleih uns Frieden gnädiglich" (Martin Luther) -(Evangelisches Gesangbuch (EG) unter der Nummer 421)
Verleih' uns Frieden gnädiglich,
Herr Gott zu unser'n Zeiten,
Es ist doch ja kein Ander' nicht,
Der für uns könnte streiten,
Denn Du, unser Gott alleine.
Gib (unserm Land) unser' Welt und aller Obrigkeit
Fried' und gut Regiment, daß wir unter
Ihnen ein christlich, ehrbar, geruhig
Leben führen mögen, in aller
Gottseligkeit und Wahrheit. Amen.
Beenden wir das Friedensgebet mit einem Segen:
Der Herr segnet uns und behütet uns, er lässt sein Angesicht leuchten über uns und ist uns gnädig.
Der Herr erhebt sein Angesicht über uns und gibt uns Frieden.