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Gottesdienst zum 16. Januar

von Pfarerin Dagmar Spelsberg-Sühling als PDF zum Download.

Wochenspruch: 
Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade Joh 1,16

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Gebet:
Ewige, du und deine Wunderwerke sind ein Geheimnis für uns Menschen.
Das macht uns neugierig.
Wir wollen mehr von dir hören.
Wir können dich nicht besuchen, wie einen anderen Menschen.
Das macht es manchmal schwer für uns, Gott.
Zum Glück hast du uns besucht.
Du bist in Jesus Mensch geworden.
Dadurch verstehen wir mehr von dir.
Vielleicht verstehst du dadurch noch mehr von uns.
Das ist ein Raum der Liebe, in den wir kommen können.
Immer. Jetzt und alle Tage. Amen

Lesungtext Johannes 2, 1-11 Jesus auf der Hochzeit in Kana
1 Zwei Tage später wurde in dem Dorf Kana in Galiläa eine Hochzeit gefeiert. Die Mutter von Jesus war dort, 2 und auch Jesus hatte man mit seinen Jüngern eingeladen.
3 Als während des Festes der Wein ausging, sagte seine Mutter zu ihm: »Es ist kein Wein mehr da!«
4 Doch Jesus antwortete ihr: »Es ist nicht deine Sache, mir zu sagen, was ich tun soll! Meine Zeit ist noch nicht gekommen!«
5 Da sagte seine Mutter zu den Dienern: »Was immer er euch befiehlt, das tut!«
6 Nun gab es im Haus sechs steinerne Wasserkrüge. Man benutzte sie für die Waschungen, die das jüdische Gesetz verlangt. Jeder von ihnen fasste 80 bis 120 Liter
7 Jesus forderte die Diener auf: »Füllt diese Krüge mit Wasser!« Sie füllten die Gefäße bis zum Rand.
8 Dann ordnete er an: »Nun bringt dem Mann, der für das Festmahl verantwortlich ist, eine Kostprobe davon!« Die Diener befolgten seine Anweisungen.
9 Der Mann probierte das Wasser: Es war zu Wein geworden! Er wusste allerdings nicht, woher der Wein kam. Nur die Diener wussten Bescheid. Da rief er den Bräutigam zu sich
10 und hielt ihm vor: »Jeder bietet doch zuerst den besten Wein an! Und erst später, wenn die Gäste schon betrunken sind, kommt der billigere Wein auf den Tisch. Aber du hast den besten Wein bis jetzt zurückgehalten!«
11 So vollbrachte Jesus in dem Dorf Kana in Galiläa
Sein erstes Wunder. Er offenbarte damit zum ersten Mal seine göttliche Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an ihn.
Halleluja: Ps 34,3
Aus tiefster Seele will ich den Hern rühmen. Halleluja

Lied: Wer zu Jesus kommt, anhören:

Predigt

1
Wem glauben Sie wenn es um Ihr Leben geht?
…. Vor allem, wenn es um das Wesentliche im Leben geht.
Wie wir handeln sollen, was wichtig ist.

Darüber lohnt es sich, sich einmal Gedanken zu machen. Wem glaube ich, wenn ich selbst nicht Experte auf dem Gebiet bin? Und warum?
Denn es gibt großartige Redner, die könnten einem die eigene Großmutter verkaufen, wie man so schön sagt.
Sie könnten einem etwas weismachen, was so nicht richtig ist.

Wonach richten Sie sich?
Nach der Mehrheit? Dann würden Sie vielleicht diese Predigt nicht lesen, denn Kirche ist ziemlich out in der Gesellschaft.
Nach Recherchen im Internet? Oder renommierten Zeitungen?
Nach rein wissenschaftlichen Untersuchungen – oder dem, was gerade als wissenschaftlich gilt?

In Zeiten von Fake-News und den gegenwärtig zu erlebenden Spaltungen ist das eine wichtige Frage:
Warum halten Sie die Botschaft von Christus immer noch für die beste Nachricht, die ihnen je jemand erzählt hat?

2
Paulus hat darauf eine Antwort versucht. Und zwar im ersten Korintherbrief. In diesem Brief beantwortet Paulus Fragen von verschiedenen Menschen aus der jungen, von ihm selbst gegründeten Gemeinde in Korinth, Griechenland.
In der Gemeinde sind Spaltungen entstanden, und Zweifel gewachsen: stimmt das überhaupt, was Paulus da erzählt?

Hier ist der Text aus 1. Korinther, 2,1-10:
1 …. Als ich zu euch kam, Geschwister, um euch das Geheimnis zu verkünden, das Gott uns enthüllt hat, versuchte ich nicht, euch mit geschliffener Rhetorik und scharfsinnigen Argumenten zu beeindrucken. 2 Nein, ich hatte mir vorgenommen, eure Aufmerksamkeit einzig und allein auf Jesus Christus zu lenken – auf Jesus Christus, den Gekreuzigten. 3 Außerdem fühlte ich mich schwach; ich war ängstlich und sehr unsicher, als ich zu euch sprach. 4 Was meine Verkündigung kennzeichnete, waren nicht Überredungskunst und kluge Worte; es war das machtvolle Wirken von Gottes Geist. 5 Denn euer Glaube sollte sich nicht auf Menschenweisheit gründen, sondern auf Gottes Kraft.
6 Und doch ist unsere Botschaft eine Botschaft voller Weisheit.
Verstanden wird diese Weisheit allerdings nur von denen, die der Glaube an Christus zu geistlich reifen Menschen gemacht hat. Denn sie hat nichts zu tun mit der Weisheit dieser Welt und mit der Klugheit ihrer Herrscher, deren Macht schon bald vergeht. 7 Nein, was wir verkünden, ist Gottes Weisheit.
Wir verkünden ein Geheimnis: den Plan, den Gott schon vor der Erschaffung der Welt gefasst hat und nach dem er uns Anteil an seiner Herrlichkeit geben will. Dieser Plan ist bisher verborgen gewesen. 8 Keiner von den Machthabern dieser Welt hat etwas von dem Plan gewusst; keiner von ihnen hat Gottes Weisheit erkannt. Sonst hätten sie den Herrn, dem alle Macht und Herrlichkeit gehört, nicht kreuzigen lassen. 9 Es heißt ja in der Schrift: »Kein Auge hat je gesehen, kein Ohr hat je gehört, und kein Mensch konnte sich jemals auch nur vorstellen, was Gott für die bereithält, die ihn lieben.« 10 Uns aber hat Gott dieses Geheimnis durch seinen Geist enthüllt – durch den Geist, der alles erforscht, auch die verborgensten Gedanken Gottes.

Woran Paulus hier die Korinther erinnert, ist:
Dass es damals nicht die rhetorische Kraft war, nicht sein besonders überzeugendes Auftreten, nicht seine Klugheit, nicht seine eigene Bedeutung, die überzeugt hat.
Er hatte auch keine Massen hinter sich und keine Macht im weltlichen Sinne mit Pomp und Luxus oder Gewalt und Unterdrückung.
Er verkündete den Christus, der den Tod am Kreuz aushält, und damit die Schwachheit, das Scheitern.

Auf den ersten Blick ist das nicht attraktiv.
Während das ,was Macht gibt in dieser Welt, schon attraktiv ist. Geld macht mächtig in dieser Welt, ja, vieles ist käuflich, und es macht vieles möglich.

Auf den zweiten Blick, wenn man sich hat berühren lassen von Gottes Geist, den Geschichten der Bibel, oder der Wahrheit des eigenen Herzens, ist es das, was zählt: Liebe und Respekt, das wird bleiben und ist stärker als aller Tod.
Es hat die Korinther damals überzeugt, und nicht nur sie.

Paulus hatte nichts, als er nach Korinth kam. Er war Zeltmacher und verdiente sich damit seinen Unterhalt, um niemandem zu Last zu fallen. Ein einfacher, allerdings für damalige Verhältnisse gebildeter Mann war er, vermutlich Epileptiker obendrein, wie die Forschung heute weiß. Allerdings konnte er mehrere Sprachen und konnte lesen.

Das, was die Korinther damals überzeugt hat, ist die Weisheit hinter den Dingen, was wirklich zählt: Liebe und Vertrauen. „Schätze im Himmel“ hat Jesus das in der Bergpredigt genannt.
Am Ende werden sie die Herrschaft antreten, wie die Offenbarung des Johannes den zweifelnden und verunsicherten Christen in mythischen Bildern vermittelt.

Es gehört menschliche Reife dazu, dem zu vertrauen, sagt Paulus, und – es ist schon das Wirken Christi durch den Heiligen Geist, durch die Liebe, wenn ihr das begreift.
Sozusagen eine andere Bewußtseinsform.

3.
Wem glauben Sie, wenn es um Ihr Leben geht?
…. Vor allem, wenn es um das Wesentliche im Leben geht.
Wie wir handeln sollen, was wichtig ist.
Denen, die mitreißende Reden halten? Die auf allen Fernsehsendern zu sehen sind? An die, die Geld haben und Macht? An angeblich alternativlose Fakten?
An die unendliche Macht der Wissenschaft?

Warum halten Sie die Botschaft von Christus immer noch für die beste Nachricht, die ihnen je jemand erzählt hat?

Amen.

Lied : Ich nehm dich an Zum anhören:

Fürbitten

Gott, wir bitten dich für die Welt und uns:
Um Liebe ohne Hintergedanken.
Um die Kraft, das Böse beim Namen zu nennen.
Um die Freude, sich dem Guten in die Arme zu werfen.
Gott, wir bitten dich für die Welt und uns:
Um Liebe untereinander.
Um Fröhlichkeit in der Hoffnung,
um Begleitung in schweren Zeiten.
Gott, wir bitten dich für die Welt und uns:
Um Gastfreundschaft und Segen für die Verfolgten.
Um Freude mit denen, die glücklich sind.
Um Mitgefühl mit denen, die leiden.
Um die Fähigkeit, an einem Strang zu ziehen.
Weg von den Mächtigen, hin zu denen, die klein gemacht werden.
Gott, wir bitten dich ….(eigene Anliegen):
Gott du bist die Liebe. Wir bleiben in dir und du in uns. Amen.

Vater unser
Vater unser im Himmel. / Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme. / Dein Wille geschehe wie im Himmel, / so auf Erden. / Unser tägliches Brot gib uns heute. / Und vergib uns unsere Schuld, / wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. / Und führe uns nicht in Versuchung, / sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft / und die Herrlichkeit in Ewigkeit. / Amen.

Segen:
Dass Lichtfunken des Glücks dein Leben befruchten in dieser Zeit,
in allen Ebenen Deines Daseins,
dass Du da sein mögest ohne Furcht und Zittern,
dazu segne Dich Gott, Schöpfer des Himmels und der Erde,
Jesus von Nazareth und Menschensohn,
und die Geistkraft, die uns mütterlich zusammenhält.
Amen