Gottesdienst zum 13. Juni
von Prädikantin Esther Sühling als PDF zum Download.
Biblisches Votum
Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. (Matthäus 11,28)
Gott lädt uns ein zum Fest des Glaubens:
https://www.youtube.com/watch?v=R5Pd-lad3aQ
Eröffnung:
Herzlich willkommen Euch und Ihnen, die diesen Gottesdienst mitfeiern.
Im Namen Gottes, Schöpfer der Erde und alles, was darauf lebt;
im Namen Jesus Christus, seines Sohnes, der uns begleitet als Bruder und Freund, der der gute Hirte ist und sich um uns sorgt
Und im Namen des Heiligen Geistes,
der in uns wohnt, uns tröstet und stärkt.
Amen.
Heute feiern die Kinder EvPro9 den ersten Abschluss der Konfirmationsvorbereitungen, sie haben das Thema:
Der Herr ist mein Hirte.
So wird der Psalm 23 auch durch unseren Gottesdienst begleiten.
Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue
und führet mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele.
Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück;
denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.
Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.
Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.
Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang,
und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.
Musikalisch ist dieser Psalm u.a. hier vertont:
https://www.youtube.com/watch?v=ndtk0VRfNK8
Wir beten
Du
Verheile mich
Und meine Wunden
Verbinde mich
Mit deiner Hirtenhand
Nimm mich in deinen liebevollen Blick
Trag mich zurück auf deine grünen Auen
Und weide mich
Mein Heileland.
Amen.
Lied
https://www.youtube.com/watch?v=knI_nfKiHFQ
Lobe den HERRN, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen!
Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat:
der dir alle deine Sünde vergibt und heilet alle deine Gebrechen,
der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit,
der deinen Mund fröhlich macht und du wieder jung wirst wie ein Adler.
Der Predigttext (Lukasevangelium 14. Kapitel)
15 Da aber einer das hörte, der mit zu Tisch saß, sprach er zu Jesus: Selig ist, der das Brot isst im Reich Gottes! 16 Er aber sprach zu ihm: Es war ein Mensch, der machte ein großes Abendmahl und lud viele dazu ein. 17 Und er sandte seinen Knecht aus zur Stunde des Abendmahls, den Geladenen zu sagen: Kommt, denn es ist schon bereit! 18 Da fingen sie alle an, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muss hinausgehen und ihn besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. 19 Und ein andrer sprach: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft und ich gehe jetzt hin, sie zu besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. 20 Wieder ein andrer sprach: Ich habe eine Frau geheiratet; darum kann ich nicht kommen. 21 Und der Knecht kam zurück und sagte das seinem Herrn. Da wurde der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knecht: Geh schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen und Verkrüppelten und Blinden und Lahmen herein. 22 Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, was du befohlen hast; es ist aber noch Raum da. 23 Und der Herr sprach zu dem Knecht: Geh hinaus auf die Landstraßen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, dass mein Haus voll werde. 24 Denn ich sage euch: Keiner der Männer, die eingeladen waren, wird mein Abendmahl schmecken.
Halleluja,
herzlich lieb habe ich dich, HERR , meine Stärke,
HERR mein Fels, meine Burg, mein Erretter.
Halleluja
Wir bekennen:
Wir glauben an Gott,
den Ursprung von allem, was geschaffen ist,
die Quelle des Lebens, aus der alles fließt,
das Ziel der Schöpfung, die auf Erlösung hofft.
Wir glauben an Jesus Christus,
den Gesandten der Liebe Gottes, von Maria geboren.
Ein Mensch, der Kinder segnete, Frauen und Männer bewegt,
Leben heilte und Grenzen überwandt.
Er wurde gekreuzigt.
In seinem Tod hat Gott die Macht des Bösen gebrochen
und uns zur Liebe befreit.
Mitten unter uns ist er gegenwärtig und ruft uns auf seinen Weg.
Wir glauben an Gottes Geist,
Weisheit von Gott, die wirkt, wo sie will.
Sie gibt Kraft zur Versöhnung und schenkt Hoffnung,
die auch der Tod nicht zerstört.
In der Gemeinschaft der Glaubenden werden wir zu
Schwestern und Brüdern,
die nach Gerechtigkeit suchen.
Wir erwarten Gottes Reich.
Gedanken zum Weiterdenken
Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Der Psalm 23 ist für mich seit jeher auch ein Symbol des evangelischen Glaubens. In meiner Kindheit hieß es: Die Katholiken kennen die Beichte, die Evangelen den Psalm 23.
Welch wunderbares Bild: Gott als guter Hirte und mir, mir wird nichts mangeln. Ich fürchte kein Unglück, denn du begleitest mich –
Einen Tisch bereitest Du mir im Angesicht meiner Feinde,
– welches Vertrauen, welche Gewissheit, welch starkes Gebet.
Und der Wochenspruch heißt: Kommt her zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.
Eine wunderbare Einladung – kann es noch mehr geben, noch besser kommen? Ich denke, nein. Gott reicht uns die Hand, will uns dabei haben an seinem Tisch.
Und im Evangelium wird die Frage aufgeworfen: Wenn Gott uns zu einem großen Abendmahl einlädt – folgen wir dann seiner Einladung? Oder haben wir einen Acker gekauft, eine Frau geheiratet, einen neuen Wagen – und sagen die Einladung ab? Erkennen wir Gott – Jesus im Alltag? Begreifen wir, wie besonders diese Einladung ist.
Dazu möchte ich ein Beispiel erzählen:
Im Januar 2007 spielte ein Geiger mit einer Baseballkappe in einer Metropassage in Washington 43 Minuten lang Stücke von Bach, Schubert u.a.
1097 Menschen liefen vorbei, insgesamt 7 hielten an und lauschten, 27 gaben Geld – und er verdiente 32 Dollar. Niemand applaudierte.
Dieser Geiger war Joshua Bell, von dem die Fachwelt sagt: „er spielt wie Gott.“ Er spielte auf einer Stradivari Violine im Wert von 3,5 Millionen Dollar und wenige Tage zuvor hatte er ein Konzert gegeben – mit Eintrittspreisen um die 100 Dollar.
Dieses Experiment war von der Washington post initiiert und hier könnt Ihr eine kurze Zusammenfassung auf you tube sehen: https://www.youtube.com/watch?v=hnOPu0_YWhw
Ich weiß nicht, ob ich den Violinisten erkannt hätte. Warum soll ich besser oder anders sein als die anderen? Leider weiß ich auch nicht, ob ich Gottes Einladung angenommen hätte oder mich lieber um die Vorbereitung eines Gottesdienstes gekümmert hätte.
Aber ich weiß, dass Gott da ist. Sie beschützt mich, wirkt in meinem Inneren, immer wieder. Gott ist wie eine gute Mutter zu mir – und gibt mich nicht auf. Dahin vertraue ich und kann dann auch mit dem Psalm 23 immer wieder beten: Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Du erquickest meine Seele, ich fürchte kein Unglück.
Du bereitest mir einen Tisch – im Angesicht meiner Feinde.
Und ich hoffe, dass ich Dich, Gott wahrnehme – in meinem Alltag.
Jesus lädt uns ein. Gott lädt uns ein. Und wenn wir still lauschen, mögen wir Gottes Klang und Gottes Wort doch auch in unserem Herzen hören.
Dietrich Bonhoeffer hat vor ca. 90 Jahren geschrieben:
„Es geht durch unsere Zeit ein Suchen, ein ängstliches Tasten
und Fragen nach göttlichen Dingen. Über unsere Zeit ist
die große Einsamkeit gekommen, eine Einsamkeit, die es nur
dort gibt, wo Gottverlassenheit herrscht. Mitten in unsere
Großstädte in das größte wildeste Treiben ungezählter Menschenmassen
ist die große Not der Vereinsamung und der
Heimatlosigkeit hereingebrochen. Aber die Sehnsucht wächst,
daß doch die Zeit wiederkommen möchte, wo Gott unter den
Menschen weilt, wo Gott sich finden läßt. Ein Durst nach
Berührung mit göttlichen Dingen ist über die Menschen gekommen,
der brennend heiß ist und gestillt sein will. Und es
werden zur Zeit viele Arzneien feilgeboten, die diesen Durst
radikal zu löschen versprechen und nach denen hunderttausend
gierige Hände greifen – mitten über diesem wilden Treiben und
marktschreierischen Anpreisen neuer Mittel und Wege steht das
Eine Wort Jesu Christi: siehe ich bin euch…(Matthäus 28, 20).
Ihr braucht gar nicht viel zu suchen und zu fragen und geheimnisvollen
Spuk zu treiben, ich bin da; d. h. Jesus verspricht nicht
erst sein Kommen, schreibt nicht Wege vor, wie man zu ihm
gelangen könne, sondern sagt ganz einfach: ich bin da; ob wir
ihn sehen oder nicht, fühlen oder nicht, wollen oder nicht –
das ist alles ganz gleich der Tatsache gegenüber, daß Jesus da ist
bei uns, daß er einfach überall ist, wo wir sind, und daß wir dazu
nicht das Geringste tun können.“
Quelle:
Barcelona, Berlin, Amerika 1928-1931, DBW Band 10, Seite 469
Lied: https://www.youtube.com/watch?v=XuYKCs5WGz8
Bei Gott bin ich geborgen, still wie ein Kind
Bei ihm ist Trost und Heil –
Ja hin zu Gott verzehrt sich meine Seele
Kehrt in Frieden ein
Gebet
Gott, barmherzig warst du mit den Mühseligen und Beladenen –
So lass auch mich, in deiner Gegenwart, wieder barmherzig werden –
Mit mir selbst, der ich so oft aus meiner Haut möchte, weil es mir schwerfällt, meine Grenzen hinzunehmen, meine Gedanken, meine Sehnsüchte, meinen Zorn, meinen Missmut.
Gott, barmherzig warst du mit den Mühseligen und Beladenen –
So lass auch mich, in deiner Gegenwart, wieder barmherzig werden –
und mir Zeit nehmen, achtsam sein in meinen Gedankenschleifen und meiner Hektik, meinen Wichtigkeiten und innehalten dürfen – und dich wahrnehmen können.
Gott, barmherzig warst du mit den Mühseligen und Beladenen –
So lass auch mich, in deiner Gegenwart, mit den Fehlern und Schwächen der anderen geduldig sein. Lass mich Beifall spenden, dem, der es verdient,
Gewissheit schenken, dem, der Gewissheit braucht, lass mich Schwäche zeigen für den, der sich in seiner Schwachheit alleingelassen fühlt.
Lass mich Stille sein, für mich und für den, der Stille sucht.
Gott, lass Deine Barmherzigkeit doch im Umgang miteinander – mitten unter uns wieder zu Wort kommen.
Wir beten mit Jesus:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
Segen:
Die Allmächtige behüte uns vor allem Bösen, sie behüte unser Leben.
Die Lebendige Gotteskraft behüte uns, wenn wir fortgehen und wiederkommen,
Gott Du Mutter der Schöpfung öffne unsere Augen und Herzen.
Die Allzärtliche sei bei uns
von nun an bis in Ewigkeit.
Amen.
Lied
Sende Dein Licht und Deine Wahrheit, dass sie mich leiten zu deiner Wohnung du ich dir danke, dass du mir hilfst.
https://www.youtube.com/watch?v=DQt_1aQervQ