Gottesdienst zum 10. April
von Pfarrer Thomas Ring als PDF zum Download.
Biblisches Votum zum Sonntag Palmarum
„Der Menschensohn muss erhöht werden, auf dass alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.“
(Johannes 3, 14f)
Eröffnung
Im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes, des Heiligen Geistes.
Amen.
Gebet
Gott, unser Vater,
die Nachrichten dieser Welt lärmen
um uns herum mit Geschrei
und erzählen
von Not und Leid,
Gewalt und Tod.
Gott, unsere Mutter,
schenk uns die Ruhe
eines Palmsonntags,
damit tief in uns drin
leise und zart
dein Wort zu wachsen beginnt.
Öffne unser Herz
für deine ganz andere Geschichte,
die uns mitten im Leid der Welt
schon das Wunder von Ostern erahnen lässt.
Amen.
Lied zum Sonntag (Zum Anhören & Mitsingen: https://bit.ly/Holzauf)

- Wollen wir Gott bitten, dass auf unsrer Fahrt
Friede unsre Herzen und die Welt bewahrt.
Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehn.
Ruf uns aus den Toten, lass uns auferstehn. - Denn die Erde klagt uns an bei Tag und Nacht.
Doch der Himmel sagt uns: Alles ist vollbracht!
Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehn.
Ruf uns aus den Toten, lass uns auferstehn. - Wollen wir Gott loben, leben aus dem Licht.
Streng ist seine Güte, gnädig sein Gericht.
Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehn.
Ruf uns aus den Toten, lass uns auferstehn. - Denn die Erde jagt uns auf den Abgrund zu.
Doch der Himmel fragt uns: Warum zweifelst du?
Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehn.
Ruf uns aus den Toten, lass uns auferstehn. - Hart auf deiner Schulter lag das Kreuz, o Herr,
ward zum Baum des Lebens, ist von Früchten schwer.
Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehn.
Ruf uns aus den Toten, lass uns auferstehn.
Text: Jürgen Henkys 1977 nach dem niederländischen »Met de boom des levens«
Melodie: Ignace de Sutter 1964
Ein Text aus der Bibel
Jesus sprich: »Vater, die Stunde ist jetzt da!
Lass die Herrlichkeit deines Sohnes sichtbar werden,
damit der Sohn deine Herrlichkeit sichtbar machen kann.
Du hast ihm Macht über alle Menschen gegeben.
So kann er allen, die ihm anvertraut sind,
das ewige Leben schenken.
Darin aber besteht das ewige Leben:
dich zu erkennen, den einzig wahren Gott,
und den, den du gesandt hast, Jesus Christus.
Ich habe auf der Erde
deine Herrlichkeit sichtbar gemacht.
Denn ich habe das Werk vollendet,
das du mir aufgetragen hast.
Lass nun an mir die Herrlichkeit wieder sichtbar werden,
die ich hatte, als ich bei dir war –
bevor die Welt geschaffen wurde.
Ich habe dich bei den Menschen bekannt gemacht,
die du mir in dieser Welt anvertraut hast.
Sie gehörten dir, und du hast sie mir anvertraut.
Sie haben sich nach deinem Wort gerichtet.
Jetzt wissen sie: Alles, was du mir aufgetragen hast,
kommt wirklich von dir.
Denn ich habe ihnen die Worte weitergegeben,
die du mir aufgetragen hast,
und sie haben sie angenommen.
Sie haben wirklich erkannt,
dass ich von dir gekommen bin.
Und sie glauben nun, dass du mich gesandt hast.
(Johannes 17, 1-8)
Gedanken zum Weiterdenken
Hey, Jesus, sei willkommen in unserer Mitte! Tritt ein durch die Tür des Hauses. Sie ist vielleicht nicht so toll geschmückt, wie es die Stadttore Jerusalems damals waren, als du einzogst in die Stadt. Aber wir meinen es ehrlich. Ehrlich! Komm zu uns herein und bring mit, was dich ausmacht. Deine unbeschränkte Lebendigkeit. Sie sprudelt aus dem Brunnen der Ewigkeit, aus der Lebensfülle Gottes, den du so vertrauensvoll „Vater“ nennst. Lebendige Ströme gehen von dir aus. Du gibst uns Anteil daran. Allen. Kein Mensch bleibt außen vor. Leben sollen sie, leben. Nicht vergessen und verloren sein.
Komm in unsere Mitte, Jesus. Komm auch zu mir. Ich weiß, wie leicht ich dich überhöre, an dir vorübergehe. Aber heute nicht. Heute bin ich da und erwarte dich. Ehrlich! Deine Worte kommen mir in den Sinn: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.“ Mit Palmzweigen haben sie dich damals empfangen. Nicht alle haben sich später an diesen Empfang erinnert; wie vergesslich sind Menschen manchmal… Du weißt es. Trotzdem wurdest du nicht müde, diesen Menschen nachzugehen, dich ihnen zuzuwenden und sie aufzunehmen. Mit offenen Armen. Im Namen deines Vaters. Du hast ihn „verherrlicht“, seinen Glanz in die Welt gebracht und seinen Auftrag ausgeführt, in Worten und Taten. Du bist das Brot des Lebens, der Kelch des Heils.
Komm in unsere Mitte, Menschensohn und Gottessohn. Weit geöffnet sollen die Türen deiner Kirche und unserer Häuser sein. Weit geöffnet die Türen meines Herzens.
Du redest davon, wie du Gottes Herrlichkeit in dieser Welt sichtbar gemacht hast. Aber Jesus, ganz ehrlich, kann ich in deinen Augen nicht schon neben dem Glanz von Gottes Herrlichkeit eine Ahnung erkennen des Leides, das auf dich wartet? So bist du doch immer für uns Menschen da. Teilst mit uns Schönes und Schreckliches, weil du‘s selber erfahren hast, das Licht von Gottes Herrlichkeit, das schon über dem Stall leuchtete, und die abgrundtiefe Finsternis, als du zuletzt das Kreuz auf dich genommen hast. Darum, Jesus, darfst du gerne reinkommen in mein Haus und in mein Leben. Weil du weißt, wovon du sprichst, wenn du von Gott und der Welt redest. Dir kann ich glauben, denn du bist ehrlich zu mir und beschönigst nichts.
Bitten zum Weiterbeten
Jesus, am Beginn der Karwoche denken wir an die Menschen, die verfolgt und unterdrückt werden, weil sie offen ihre Meinung sagen.
Gib ihnen Mut und Stärke, damit ihre Stimme nicht verstumme.
Herr, erbarme dich!
Jesus, am Beginn der Karwoche denken wir an die Menschen, die gerade für Freiheit kämpfen, für Gerechtigkeit und Frieden.
Lass sie angesichts von so viel Gewalt und Unrecht nicht verzagen, sondern gib ihnen Zuversicht in deine Gerechtigkeit und Treue.
Herr, erbarme dich!
Jesus, am Beginn der Karwoche denken wir an die Menschen, die einen anderen durch Krankheit und Sterben begleiten.
Gib ihnen Geduld und Kraft, das Leid zu ertragen und Hoffnung zu schenken.
Herr, erbarme dich!
Jesus, am Beginn der Karwoche treten wir selbst vor dich hin, aus der Hektik unseres unruhigen Lebens, hinein in die Woche deiner Passion.
Mach unsere geängstigte Seele ruhig, dass wir dein Wort annehmen und deine Herrlichkeit erkennen können, schon heute.
Herr, erbarme dich!
Wir beten zu Gott mit Worten, die du, Jesus, uns selbst geschenkt hast:
Mit Jesus beten
Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen.
Segen
Frieden gabst du schon, Frieden muss noch werden,
wie du ihn versprichst uns zum Wohl auf Erden.
Hilf, dass wir ihn tun, wo wir ihn erspähen –
die mit Tränen säen, werden in ihm ruhn.
So komm, Herr, segne uns, dass wir uns nicht trennen,
sondern überall uns zu dir bekennen.
Nie sind wir allein, stets sind wir die Deinen.
Lachen oder Weinen wird gesegnet sein.
Amen.