Gottesdienst zum 05. September
von Pfarrer Thomas Ring als PDF zum Download.
Biblisches Votum zum 14. Sonntag nach Trinitatis, 5.9.2021
„Lobe den Herrn, meine Seele,
und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“
(Psalm 103,2)
Eröffnung
Im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes, des Heiligen Geistes.
Amen.
Gebet
Du, Gott,
ich wünsche mir Jesu Blick, die Welt zu sehen.
Hoffnung, wo das Elend wohnt.
Liebe und Wärme in einer kalten Welt.
Blühende Pflanzen in der Wüste.
Eine Hand, zur Versöhnung ausgestreckt.
Stolpernd folge ich seiner Spur.
und spüre, was ich noch falsch mache.
Erbarme dich, Gott, meiner Ichsucht, die auf Kosten anderer lebt.Erbarme dich meiner Feigheit, die mich an Gewohntem festhalten lässt.
Erbarme dich meiner Ellenbogen,
die anderen immer wieder das Leben schwer machen
und am Ende auch mir selbst Schmerzen bereiten.
Mach mich zum Brückenbauer,
der – gemeinsam mit anderen – an Friedensbrücken baut,
damit der Traum von deiner guten Welt
Stein für Stein an Gestalt gewinnt.
Amen.
Lied zum Sonntag

(Zum Anhören und Mitsingen http://bit.ly/lobedenherrn)
Ein Text aus der Bibel
Halleluja!
Lobe den HERRN, meine Seele!
Ich will den HERRN loben, solange ich lebe,
und meinem Gott lobsingen, solange ich bin.
Verlasset euch nicht auf Fürsten;
sie sind Menschen, die können ja nicht helfen.
Denn des Menschen Geist muss davon,
und er muss wieder zu Erde werden;
dann sind verloren alle seine Pläne.
Wohl dem, dessen Hilfe der Gott Jakobs ist,
der seine Hoffnung setzt auf den HERRN, seinen Gott,
der Himmel und Erde gemacht hat,
das Meer und alles, was darinnen ist;
der Treue hält ewiglich,
der Recht schafft denen, die Gewalt leiden,
der die Hungrigen speiset.
Der HERR macht die Gefangenen frei.
Der HERR macht die Blinden sehend.
Der HERR richtet auf, die niedergeschlagen sind.
Der HERR liebt die Gerechten.
Der HERR behütet die Fremdlinge und erhält Waisen und Witwen;
aber die Gottlosen führt er in die Irre.
Der HERR ist König ewiglich,
dein Gott, Zion, für und für.
Halleluja!
(Psalm 146)
Gedanken zum Weiterdenken
Nichts kann die Welt so sehr verändern wie ein Lied.
In Liedern werden Sehnsucht und Hoffnung lebendig.
Lieder tanzen zwischen den Welten von Realität und Wunsch.
In Liedern verdichten sich Träume zu Wahrheiten, die nach Verwirklichung streben.
In unserer Bibel finden sich Lieder oft genau an den Stellen, an denen Großes und wahrhaft Unglaubliches geschieht.
Mirjam, die Schwester des Mose, tanzt und singt, als das Volk Israel aus der Sklaverei in die Freiheit zieht.
Maria singt ihr „Magnificat“, als ihr verkündet wird, welches Kind sie gebären soll.
Dietrich Bonhoeffer schreibt darüber: „Dieses Lied der Maria ist das leidenschaftlichste, wildeste, ja man möchte fast sagen revolutionärste Adventslied, das je gesungen wurde. Es ist nicht die sanfte, zärtliche, verträumte Maria, wie wir sie auf Bildern sehen, sondern es ist die leidenschaftliche, hingerissene, stolze, begeisterte Maria, die hier spricht … ein hartes, starkes, unerbittliches Lied von stürzenden Thronen und gedemütigten Herren dieser Welt, von Gottes Macht und von der Menschen Ohnmacht.“
Wenn wir Loblieder singen auf Gottes neue Welt, die wir erhoffen, erträumen und erglauben, dann tauchen wir tief hinein in diese revolutionäre Gotteskraft, die verändert und erneuert und befreit.
Vor diesem Hintergrund wird erst richtig klar, was wir in den letzten 18 Monaten der Pandemie durch das Verbot des Gesangs im Gottesdienst eingebüßt haben.
Umso glücklicher bin ich, dass wir jetzt wieder – und dank Impfungen & Co. hoffentlich dauerhaft – unsere Lieder erklingen lassen können.
Darum
Ich will den HERRN loben, solange ich lebe,
und meinem Gott lobsingen, solange ich bin.
Bitten zum Weiterbeten
Gott des Lebens, wir sind dankbar für deine Wegweisung im Leben, für dein Wort und Sakrament, die uns Orientierung und Halt geben.
Und wir sind dankbar, dass du uns Menschen an die Seite stellst,
die zu uns stehen, auch wenn wir versagen oder mutlos sind.
Menschen, die uns Mut machen, wo wir aufgeben wollen;
die uns trösten, wenn wir traurig sind,
die mit uns lachen und Freude teilen.
Bitten wollen wir dich für alle Menschen, deren Glaube brüchig geworden ist, die zweifeln und keinen Ausweg finden: Schicke ihnen Menschen, die von deiner Güte und Treue erzählen.
Wir bitten auch für die Menschen, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden: Lass sie Gerechtigkeit, Frieden und eine neue Heimat finden.
Wir bitten für die Menschen, die in Regierungen Verantwortung tragen, dass sie die richtigen Entscheidungen für das Wohl der Völker treffen. Gib ihnen gute Ratgeber.
Wir bitten für Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte, dass sie ihre schweren und verantwortungsvollen Aufgaben mit Kraft, Ausdauer und Zuversicht angehen können und sich nicht entmutigen lassen.
Danke, Gott, dass wir jederzeit zu dir kommen dürfen mit allem, was uns am Herzen liegt. Darum hören wir nun in der Stille auf unser Herz, hören, was uns bewegt:
. . . . . . . . .
Wir beten zu dir mit Worten, die du uns anvertraut hast:
Mit Jesus beten
Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen.
Segen
Vertraut den neuen Wegen,
auf die uns Gott gesandt!
Er selbst kommt uns entgegen.
Die Zukunft ist sein Land.
Wer aufbricht, der kann hoffen
in Zeit und Ewigkeit.
Die Tore stehen offen.
Das Land ist hell und weit.
Mit Hoffnung
mit Freude
mit Geduld und Kraft
segne uns, Gott. Amen.