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Gottesdienst 7.Februar

von Prädikantin Dr. Esther Sühling als PDF zum Download

Bild: Darstellung des Gleichnisses aus dem Hortus Deliciarum der Herrad von Landsberg (12. Jahrhundert)

Wochenspruch: Hebr 3,15
Wenn ihr heute die Stimme Gottes hört, dann verschließt euch ´seinem Reden` nicht!

Lied   Kommt herbei, singt dem Herrn….

1.Kommt herbei, singt dem Herrn, ruft ihm zu, der uns befreit. (2x)

Singend laßt uns vor ihn treten, mehr als Worte sagt ein Lied. (2x)

2.Er ist Gott, Gott für uns, er allein ist letzter Halt. (2x)

Überall ist er und nirgends, Höhen, Tiefen, sie sind sein.(2x)

3.Ja, er heißt: Gott für uns;wir die Menschen, die er liebt. (2x)

Darum können wir ihm folgen, können wir sein Wort verstehn. (2x)

Link zum anhören:  

Im Namen des Vaters, und des Sohnes, und des heiligen Geistes. Amen
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat.

Wir beten aus dem Psalm Psalm 119:   
Dein Wort ist meines Fußes Leuchte

Und ein Licht auf meinem Wege.

            Erhalte mich  durch dein Wort, dass ich lebe,

            und lass mich nicht zuschanden werden in meiner Hoffnung.

Stärke mich, dass ich gerettet werde,

so will ich stets Freudehaben an deinen Geboten.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immer dar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Gebet:

Guter Gott,
oft fühlen wir uns ohnmächtig, klein und schwach.
Dann sehen wir nur unsere Unzulänglichkeiten, unsere Schwächen und Fehler.
Das macht uns mutlos und bedrückt uns.Und wir fragen uns, was wir denn noch wert sind in dieser Gesellschaft, die so auf Winner-Typen setzt.

Guter Gott, oft halten wir andere für ohnmächtig, klein und schwach.
Dann sehen wir nur ihre Unzulänglichkeiten, ihre Schwächen und Fehler.
Das macht sie mutlos und bedrückt sie. Und sie fragen sich, was sie denn noch wert sind in dieser Gesellschaft, die so auf Winner-Typen setzt.

Guter Gott, lass uns alle dann spüren, dass du uns den Rücken stärkst. Herr erbarme Dich. Amen

Gott sagt:  Mein Wort ist dir ganz nah – in deinem Mund und in deinem Herzen. (nach 5 Mose 30,14) .

Wir können uns dafür öffnen und umkehren.

Tagesgebet:

Du sprichst uns an, Gott, auch hier und heute.
Deine Worte suchen unser Ohr und unser Herz.
Danke, dass dein Geist uns hilft zu hören.
Wir vertrauen darauf, dass er uns auch hilft,
wenn wir dir antworten,
wenn wir beten,
wenn wir singen, reden und handeln.
Stärke dieses Vertrauen durch Jesus Christus,
unsern Herrn und Bruder in Ewigkeit. Amen.

Lesungstext: Jesaja 55, 10-11

10 Wie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt und nicht dorthin zurückkehrt, ohne die Erde zu tränken und sie zum Keimen und Sprossen zu bringen, dass sie dem Sämann Samen gibt und Brot zum Essen,

11 so ist es auch mit dem Wort, das meinen Mund verlässt: Es kehrt nicht leer zu mir zurück, ohne zu bewirken, was ich will, und das zu erreichen, wozu ich es ausgesandt habe.

Glaubensbekenntnis:

Ich glaube an Gott, den Vater,
den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.

Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.  Amen.

Lied: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht

Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht. Es hat Hoffnung und Zukunft gebracht. Es gibt Trost, es gibt Halt, in Bedrängnis, Not und Ängsten, ist wie ein Stern in der Dunkelheit.

Anhören:  https://www.youtube.com/watch?v=Q3XoHOq6XK0&ab_channel=VariousArtists-Topic

Predigttext:   Lk 8,4-8(9-15) (Evangelium)

4 Die Menschen scharten sich in großer Zahl um Jesus, und von Ort zu Ort wurden es mehr, die mit ihm gingen. Da erzählte er ihnen folgendes Gleichnis: 5 »Ein Bauer ging aufs Feld, um zu säen. Beim Ausstreuen der Saat fiel einiges auf den Weg, wo es zertreten und von den Vögeln aufgepickt wurde. 6 Einiges fiel auf felsigen Boden. Die Saat ging zwar auf, verdorrte aber bald, weil die nötige Feuchtigkeit fehlte. 7 Einiges fiel mitten ins Dornengestrüpp. Die Dornbüsche wuchsen mit der Saat in die Höhe und erstickten sie. 8 Und einiges fiel auf guten Boden, ging auf und brachte hundertfache Frucht.«Jesus schloss mit dem Ausruf: »Wer Ohren hat und hören kann, der höre!«  

Mit unseren Worten ist es wie mit Samenkörnern. Aus ihnen wächst etwas.

Wenn wir Böses säen, Hass oder Missachtung, dann können diese Worte aufgehen. Das sieht man in Amerika, wo die Lügen weiterwirken, Zweifel, Hass und Spaltung säen. Das sieht man da, wo Querdenker Corona  leugnen, und anstatt sich wirklich auseinanderzusetzen nur Verachtung für andere ausdrücken. „Wer Wind sät, wird Sturm ernten“, heißt ein Sprichwort

Menschen, die anders sind, Menschen mit anderer Hautfarbe, Jüdische Menschen, Transsexuelle, Obdachlose kriegen dann solch gesäten Sturm besonders zu spüren.

Unsere Worte können Dornen haben, sie können weh tun, sie können verletzen. Sie können Selbstvertrauen und Hoffnungen zerstören, manchmal absichtlich. Aber auch wenn sie vielleicht nur so dahingesagt wurden.  Manche Worte tun weh, auch nach Jahren noch, manchmal das ganze Leben lang.  

Andere Worte können Flügel verleihen, uns wachsen lassen. Gelobt werden, wahrgenommen werden und Respekt bekommen, das nährt uns.

Manche Worte fallen in unser Herz. Manchmal wissen wir gar nicht warum, doch sie schlagen Wurzeln. Erst sehr viel später erschließt sich dann vielleicht ihre Bedeutung.

Und oft bringt es uns dann ein ganzes Stück vorwärts. Vielleicht kennen Sie das.

Von Maria, der Mutter Jesu heißt es, dass sie die Worte der Besucher an der Krippe des Jesuskindes in ihrem Herzen bewahrte. Vielleicht hat sie diese erst nach der Auferstehung wirklich begriffen.  

Manche Worte die ich mal gesagt habe, leben in anderen weiter. Ab und zu höre ich, dass jemand sagt: was Du damals gesagt hast, das hat mich getroffen, oder war genau das richtige für mich.  Manchmal kann ich mich dann gar nicht mehr erinnern. Im Gespräch war mir was ganz anderes viel eindrücklicher.

Ich staune immer wieder, was meine Kinder von all dem, was ich Ihnen gesagt habe, für ihr Leben behalten und wichtig finden. Auch das sind oft ganz andere Dinge, als die, an die ich ihnen besonders ans Herz legen wollte. Und so kommt es ganz nebenbei heraus, das manches von uns in anderen Frucht trägt, wo wir es gar nicht vermutet hätten.

Auch Träume sind Samen.  

Wenn wir nicht mehr träumen, nichts mehr ersehnen, dann entwickeln wir auch keine Ideen und Erfindungen, die die Welt besser machen.   Es braucht ganz viele Ideen, viele Vorschläge, bis ein guter wächst und Frucht bringt.

Manche Ideen finden keine Unterstützer, manche gehen im Getöse der Welt unter und werden gar nicht richtig wahrgenommen, andere sind nicht bis zu Ende gedacht und erweisen sich unpraktikabel. Das ist immer so. Es braucht viele Ideen bis eine wirklich gute auf gute Bedingungen stößt und sich umsetzen läßt, und dann größer wird, Zulauf bekommt und etwas Gutes bewirkt. Wie die Bewegung „Fridays for Future“.

Gute Ideen und Initiativen zu säen ist deshalb wichtig, auch wenn nicht aus allen etwas wirklich Großes wird. Man weiß es eben nicht vorher.

Wir selbst sind Samen.

Wie wir leben, wie wir mit anderen umgehen, das prägt auch andere.

Unsere Kinder lernen mehr von unserem Verhalten als von unseren Worten. Wie wir auf die Herausforderungen reagieren, wie wir mit Mißerfolgen umgehen, wofür wir uns einsetzen, wie wir andere achten, das prägt unsere Kinder. Und sie erkennen darin, wofür wir einstehen.

Welche Träume, Hoffnungen, Ideen säen wir?  

Ob sie aufgehen, haben wir nicht immer selbst in der Hand. Aber wir haben es in der Hand, gute Samen auszusäen.

In dem Gleichnis, das Jesus erzählt, geht nur ein Teil des Samens auf. Doch der wächst dann und wird groß und stark und trägt viele Früchte. Und diese Früchte tragen wiederum viele neue Samenkörner in sich. 

Das macht Mut. 

Lied:  Strophe 4  aus: Tut mir auf die schöne Pforte

Mache mich zum guten Lande,/ wenn dein Samkorn auf mich fällt.
Gib mir Licht in dem Verstande/ und, was mir wird vorgestellt,
präge du im Herzen ein,/ laß es mir zur Frucht gedeihn.

Fürbitten

Guter Gott, erinnere uns daran, dass du nicht nur Frieden schenkst,
sondern auch von uns erwartest, dass wir Frieden schaffen.

Erinnere uns daran, dass du nicht nur Freiheit versprichst,
sondern uns auch aufforderst, für die Freiheit anderer einzutreten.

Erinnere uns daran, dass du nicht nur Gerechtigkeit schaffst,
sondern uns auch dazu bestimmt hast, nach Gerechtigkeit zu trachten.

Erinnere uns daran, dass du nicht nur uns liebst,
sondern auch die, die wir nicht lieben können.

Erinnere uns daran, dass du nicht nur der Herr der Welt bist,
sondern dir auch wünschst, der Herr unserer Herzen zu sein.

Amen.

Vater unser…

Segen:

So segne Dich die Schöpferkraft, Vater und Mutter der Welt,

so segne Dich Jesus Christus, der mit Dir geht wie ein Bruder

so segne Dich die Heilige Geistkraft, Atem Gottes und stärke Dir den Rücken.

Gottes Friede sei mit Dir. Amen.


Lied: Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt  EG 673

anhören: https://www.youtube.com/watch?v=MO9nT8zYSSE&ab_channel=JuergenVogt