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Gottesdienst 17.Januar

2. Sonntag nach Epiphanias
von Renate Langenheder als PDF zum Download
Biblisches Votum

Das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. (Joh 1,17)

Eröffnung

Liebe Mitchristinnen und Mitchristen,das neue Jahr 2021 hat begonnen; es ist erst wenige Tage jung. Epiphanias –dieses Fest im Kirchenjahr versichert: GottesLicht ist in die dunkle Welt gekommen. Auch in unserer eigenen Lebens-Welt wird es hell!

Wir erleben gerade in diesen Tagen, wie sehr uns das Licht fehlt. Das Licht der Begegnung miteinander, mit unseren Familien und Freunden. Das Licht von menschlicher Beziehung und Zuwendung. Die Selbstverständlichkeit des Zusammenseins.
Manche Menschen werden darüber ganz schwermütig und verstimmt.
Gerade darum möchte ich Sie heute einladen, sich eine Zeit der Stille und der Stärkung zu gönnen.

Meine Bitte: Zünden Sie sich eine schöne Kerze an. Jetzt, während Sie diese Zeilen lesen. Tun Sie das ganz bewusst. Schauen Sie einen Augenblick lang Ihre Kerze an, bevor Sieweiterlesen. Sie steht für das Licht Gottes, das in unserer Welt leuchtet!

Gebet

Barmherziger guter Gott,
schau auf die Dunkelheit, die uns gefangen hält.
Schau auf die Sorgen, die wir uns gerade machen:
Um unsere liebsten Menschen,
um unsere Gesundheit,
um die Krisen in vielen Teilen der Welt.
Wir bitten dich:
Zünde dein Licht in uns an. Lass es in uns leuchten,
dass auch andere Menschen dein Licht sehen
und sich daran wärmen und freuen.
Lass uns spüren, dass dein Licht unser Leben hell macht.
Amen.

So sind wir in diesem Augenblick nicht allein und verlassen, sondern wir sind untereinander und mit Gott verbunden.

Wir feiern unseren Gottesdienst im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.

Die Finsternis vergeht, und das wahre Licht scheint jetzt. (1. Joh 2,8)

Halleluja!

Amen.

Lied für den Tag EG 398, 1+2

In dir ist Freude in allem Leide, o du süßer Jesu Christ!
Durch dich wir habenhimmlische Gaben, du der wahre Heiland bist;
Hilfest von Schanden, rettest von Banden, wer dir vertrauet hat wohl gebauet, wird ewig bleiben. Halleluja.

Zu deiner Güte steht unser G’müte, an dir wir kleben im Tod und Leben;nichts kann uns scheiden. Halleluja.

Wenn wir dich haben kann uns nicht schaden Teufel, Welt, Sünd oder Tod; du hast’s in Händen, kannst alles wenden, wie nur heißen mag die Not. Drum wir dich ehren, dein Lob vermehren mit hellem Schalle, freuen uns alle zu dieser Stunde. Halleluja.

Wir jubilieren und triumphieren, lieben und loben dein Macht dort droben mit Herz und Munde. Halleluja.

https://www.youtube.com/watch?v=b93hUFc6Duw

Text aus der Bibel Joh 2,1-11 (nach der Einheitsübersetzung)

Das erste Zeichen Jesu in Kana in Galiläa1 Am dritten Tag fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt und die Mutter Jesu war dabei. 2 Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen. 3 Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. 4 Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. 5 Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut! 6 Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge, wie es der Reinigungssitte der Juden entsprach; jeder fasste ungefähr hundert Liter. 7 Jesus sagte zu den Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis zum Rand. 8 Er sagte zu ihnen: Schöpft jetzt und bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist! Sie brachten es ihm. 9 Dieser kostete das Wasser, das zu Wein geworden war. Er wusste nicht, woher der Wein kam; die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es. Da ließ er den Bräutigam rufen 10 und sagte zu ihm: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zu viel getrunkenhaben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt aufbewahrt. 11 So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn.

Gedanken zum Weiterdenken

der Anfang dieses neuen Jahres ist eine gute Gelegenheit, sich eine Frage zu stellen:Wofür ist dieser Augenblick, dieser Tag in meinem Leben die „rechte Stunde“? Oder etwas anders gesagt: Was ist „dran“ in meinem Leben?

Vielleicht fallen uns die guten Vorsätze von Sylvester 2020 ein: Üblicherweisestehen in der Hitliste: Abnehmen, aufräumen, wegwerfen, weniger Alkohol trinken, Menschen anrufen, von denen man länger nichts gehört hat, weniger unnötige Klamotten kaufen, weniger Plastikmüll produzieren, den eigenen ökologischen Fußabdruck verkleinern…

Jesu Mutter Maria meint zu wissen, was die Stunde geschlagen hat: Den Menschen fehlt der Wein! Und der steht für Fest, gute Laune, Lebensfreude, die Leichtigkeit, das ausgelassene Feiern. Der Wein ist abhanden gekommen –und dem Fest droht ein jähes und unerfreuliches Ende: Schluss mit Lustig.

Ich glaube, gerade wir können das im Moment gut nachfühlen. Schluss mit Lustig –das Ende unseres normalen Lebens erleben wir gerade. Wir Älteren kommen damitvielleicht noch zurecht; wir können uns nacheinem tätigen Lebenauf unsere Hobbies zurückziehenund genießen es, Zeit zu haben. Aber die jungen Menschen? Die Schüler*innen? Die Student*innen? Die vielen Singles? Die Auszubildenden? Alle, für die das Leben doch gerade erst losgehen sollte? Fing die Party –genannt „Leben“ -nicht gerade erst richtig an?

Jesus geht mit seiner Mutter nicht gerade behutsam um. Er weist sie ziemlich schroff zurück. „Was willst du von mir? Meine Stunde ist noch nicht gekommen“.

Was willst du von mir? Nehmen wir diese Frage einen Moment lang ganz ernst –und ganz persönlich: Was wollen wir von Jesus? Was wollen wir von Gott?

Ich kann Maria verstehen. „Den Menschen hier fehlt der Wein…“ Maria hat ein feines Gefühl für das, was notwendig ist. Sie nimmt wahr, was den Menschen fehlt. Und sie macht sich Sorgen. Den Menschen geht der Wein aus –das heißt: Die Lebensfreude, die Lebenskraft, der Lebensmut.

Ich würde mir auch wünschen, dass Gott Corona vernichtet. Dass er die Flüchtlinge der Welt satt macht. Dass er die Kriege beendet. Dass er Menschen wie Trump verändert. Dass er Kranke heilt.Viele unserer Gebet beginnen mit: Lieber Gott, mach…

Gott, tu duwas! Hilf uns!

Aber: Jesus lässt uns hart auf dem Boden des Lebens landen. Er ist kein Zauberer.
Er ist ein Helfer. Er ist ein Unterstützer.
Er ist ein Liebender. Aber er nimmt uns die Mühe nicht ab. Nicht einmal die Mühe, die riesigen Wasserkrüge zu füllen (100 Liter Wasser kann kein Mensch allein heben!). Packt an.

Jesus gibt dieAnweisung: „Füllt die Wasserkrüge!“Das ist dran. Und nichts weiter: Die Wasserkrüge füllen. Mir fällt dazu die Geschichte eines Psychotherapeuten ein. Er behandelt vor allem Menschen mit burn-out. Also Menschen, denen genau das passiert ist: Die Lebensfreude ist ihnen ausgegangen, undsie haben es gar nicht gemerkt. Der Therapeut lässt als erstes seine Patient*innen die Hausarbeit einteilen: Wer spült? Wer wischt auf? Wer putzt die Toiletten? Wer geht einkaufen? Wer bereitet das Gemüse vor? Wer backt Brot? Wer arbeitet im Garten? Usw. Die Patient*innen wundern sich. Sie sind doch hier für eine Psychotherapie! Eben, sagt der Therapeut. Sie hat schon angefangen.
Während sie diese ganz normalen Hausarbeiten tun, spüren die Teilnehmenden allmählich eine Veränderung. Sie kommen zur Ruhe. Sie tun etwas Konkretesfür die Gemeinschaft. Sie spüren unmittelbar einen Sinn in dem, was sie tun. Das tut ihnen gut.
Und ganz langsam kehrt wieder Freude in ihr Empfinden zurück.
Das „langweilige“ Wasser der Alltäglichkeit ist Wasser des Lebens, ist lebendiger Wein geworden.

Füllt die Wasserkrüge!

Wer oder was bringt Lebens-Freude in IhrLeben? Was gibt Ihrem Leben Sinn –gerade in dieser Zeit?Ich möchte Sie einladen zu einem Augenblick der Stille. Sie können auch in dieser Zeit der angegebenen Musik lauschen. Vielleicht begegnet Ihnen n der Stille das, was Ihren Wasserkrug füllt.

Stille

Da wohnt ein Sehnen tief in uns CVJM Posaunenchor Schwelm https://www.youtube.com/watch?v=lmCTUhDumQM

Bitten zum Weiterbeten

Gott,

ich danke dir von Herzen für alles, was meinen Lebens-Krug füllt und mich reich und froh macht. Du hast mir mein Leben geschenkt, du schenkst mir jeden Tag Grund, mich zu freuen über die vielen kleinen Dinge. Und du hast mir Menschen geschenkt, auf die ichmich verlassen kann und die nach mir schauen und die meinen Weg begleiten.

Danke für meine Nachbarn, die da sind, wenn ich sie brauche und für die ich da sein kann, wenn sie meine Hilfe brauchen. Danke für den Gruß und die Gespräche über den Gartenzaun, für den Hund, der mich morgens begrüßt, für die Amsel, die mir ihr Lied singt.

Lass mich nicht vergessen, wie gut es mir geht. Vielleicht kann ich etwas abgeben an Menschen, die es brauchen.

Ich nenne dir die Menschen, an die ich jetzt besonders denke:

…………………………………

Für sie alle bitte ich: Sei ihnen nahe, guter Gott. Bleibe auch bei mir und den Menschen, die ich liebe. Behüte und bewahre uns alle in deiner Liebe.

Mit Jesus beten wir

Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit.
In Ewigkeit.
Amen.

Segen

Gesegnet sei dein Weg, Tag für Tag und Schritt für Schritt.
Gesegnet sei, was dir gelingt und wo du versagst, sei gesegnet.
Gesegnet seien die Menschen, die dich froh machen.
Gesegnet seien die Menschen, die dir Steine in den Weg legen.
Gesegnet sei dein Tun und dein Ruhen.
Gesegnet sei dein Weg, Tag für Tag und Schritt für Schritt.
Geh deinen Weg in Frieden.
Gott geht mit dir.

Es segne und behüte dich Gott Vatermutter, Gott-Heiland und Gott Heiliger Geist. Amen.

Möge die Straße uns zusammenführen. Es singt der Chor „Zwischentöne“ https://www.youtube.com/watch?v=XfnQcXSsduE

Möge die Straße uns zusammenführen und der Wind in deinem Rücken sein;
Sanft falle Regen auf deine Felder und warm auf dein Gesicht der Sonnenschein.
Und bis wir uns wiedersehen halte Gott dich fest in seiner Hand;
Und bis wir uns wiedersehen halte Gott dich fest in seiner Hand!